Um 990
zerstörten die Polen, wahrscheinlich unter dem Gründer des Polnischen
Staates, Miesko I, bei einem Vorstoß nach Pommern die erste - pomeranische
- damals im Winkel zwischen Warthe und Netze (später zwischen Warthe und
alter Warthe) gelegene Burg von Zantoch
Bald nach 1000
lässt der
polnische Herrscher Boleslaw Chrobry in Zantoch die zweite und darauf die
dritte Burg an derselben Stelle erbauen
1097Erste
urkundliche Erwähnung Zantochs
Um 1097
die Pommern bauen auf dem Schlossberg, gegenüber der Zantocher Burg, eine
andere Burg. Zur selben Zeit: Bau der 4. Burg (südl. des Flusses) Die
Pommern verlassen den Schlossberg
1124
Otto von
Bamberg zieht von Gnesen kommend über Zantoch nach Pommern, um die
Pomeranen zum Christentum zu bekehren
1124
Der
Kastellan von Zantoch leitet den (polnischen) Verwaltungsbezirk Zantoch
1139
(?) Niederbrennen der 4. Zantocher Burg; danach entsteht die kleine -
letzte polnische - Burg 5 Auerochsen als Jagdwild nachgewiesen
1232
Herzog
Wladislaw Odonicz von Groß-Polen ruft den Templer-Orden in die Gegend von
Küstrin und Quartschen
1234 Zantoch
fällt an Herzog Heinrich den Bärtigen von Schlesien, der die Erschließung
des Landes durch Deutsche fördert; deren Einfluß zeigt sich beim folgenden
Bau der Burg 6 in Zantoch
1238
Tod Heinrichs des Bärtigen, Gegenstoß der Pommern 1241 Graf Wlosto schenkt
Liebenow dem Templer-Orden
1251
Zantoch im Besitz von Premislaw I. von Polen, der die Burg ausbauen lässt
1251 Morrn
und Pollychen - laut Angabe von 1364 - erstmalig erwähnt; Morrn als teils
brandenburgisch, teils polnisch
1252 Hermann
der Schütze schenkt Kernein (erste Erwähnung), das er von Wladislaus
Sputator erhalten hat, dem Kloster Paradies
1254Vertrag
zwischen den brandenburgischen Markgrafen Otto 111. und Johann I. mit
Premislaw von Polen; Verlöbnis von Premislaws Tochter Constanze mit Conrad
von Brandenburg; Versprechen, die Kastellanei Zantoch als ihre Mitgift zu
geben
1255
Johann I.
nimmt den Pommern den nördlich des Flusses gelegenen Teil der Kastellanei
Zantoch ab
1257
Tod
Premislaws
1257
Am 2.7.
Gründung der Stadt (Neu-) Landsberg durch Albrecht von Luge; die Stadt
erhält Magdeburgisches Recht und Stapelrecht; sie wird zum Schutz mit
hölzernen Palisaden umgeben
1260 Heirat
Conrads von Brandenburg mit der Tochter Premislaws - und Nichte Herzog
Boleslaws von Polen - in Zantoch
1261 Der
Templer-Orden tritt am 31. 12. Berneuchen, Blumberg, Diedersdorf,
Groß-Cammin, Hohenwalde, Liebenow, Massin, TamseI, Vietz und Warnick sowie
Pudignowe (Pyrehne) an die Markgrafen von Brandenburg ab
1265
Die
Brandenburger zerstören auf Grund des Abrüstungsabkommens mit Polen ihre
Burg 6 in Zantoch, die Polen ihre Burg Driesen
1266
Boleslaw
errichtet in Zantoch die Burg 7, muss sie aber sogleich wieder schleifen
lassen
1270 März:
Krieg zwischen den Markgrafen und Boleslaw um Driesen und Zantoch
1270 (spätestens)
Markgraf Otto V. errichtet in Zantoch die Burg 8 1271 Boleslaw erobert
Zantoch und verheert den Schlossbezirk 1278 Gennin (Jenyn) und Loppow
werden erstmalig genannt
1278
Heirat von
Mechthild (genannt Agnes), Tochter des Markgrafen Otto (des Langen) mit
Heinrich dem Gottesfürchtigen, Herzog zu Breslau und Statthalter im
Königreich Polen
1289
Erste
urkundliche Erwähnung des Namens" von Marwitz"
1296
Die
Brandenburger beginnen den Ausbau der - wiedereroberten - Burg in Zantoch
aus Stein (Burg 9)
1297
Nikolaus
von Borko und seine Brüder erhalten ihre Besitzungen (Borkow) vom
Markgrafen von Brandenburg zu Lehen. Die Propstei Heilig-Geist-Kapelle
(westlich von Landsberg, etwa am späteren Hospitalplatz) wird erwähnt
1300 21. 6.
Stiftung des Cistercienser-Klosters Himmelstädt; Markgraf Albert schenkt
dem Orden die Dörfer Kladow, Zanzin, Heinersdorf, Merzdorf, Neuendorf,
Ratzdorf, Hohenwalde, Tornow, Beyersdorf, Stennewitz, Vietz, Pyrehne,
Gennin und Loppow sowie zahlreiche Seen; dabei wird Lotzen (das erst ab
1745 besiedelt wurde) als Flurname erwähnt
Um 1300
Bau der Parochialkirche (später
Marienkirche) in Landsberg in der ursprünglichen Form
1316
Markgraf
Waldemar verleiht der Stadt das Zollrecht für jedes Pferd, das den Damm
(jenseits der Warthe) passiert, für dessen aufwendige Unterhaltung (mit
mehr als 40 Brücken)
1317 (oder
1319)
Berneuchen wird
angewiesen, künftig sein Recht nicht mehr in Zantoch, sondern in Soldin zu
suchen
1318
Die
Johanniter-Ritter werden Nachfolger der Templer in allen deren Besitzungen
im westlichen Kreisgebiet
1319
Markgraf
Waldemar übereignet das Dorf Glynecke (später: Altensorge) der Stadt
Landsberg zur Abgeltung von Verpflichtungen
1319
Lorenzdorf
(und sein Patronats recht) erstmalig urkundlich erwähnt
1319 2.8.
Friedensschluss zwischen Brandenburg und Pommern, Tod Waldemars 1321 Otto
Wenzel und Wartislaw von Pommern als Vormund des unmündigen letzten
Askaniers Heinrich erteilen die Erlaubnis zur Anlage einer er- weiterten
Befestigung Landsbergs unter Einbeziehung des markgräflichen Schlosses
Bis 1325
Bau einer Stadtmauer um Landsberg aus Feldsteinen, oben Ziegeln (mit 32
Türmen und 2 Toren) anstelle der Palisaden
1324
Belehnung
Ludwigs des Älteren von Wittelsbach durch seinen Vater mit der Mark;
1324
Bann des
Papstes gegen den Kaiser, seine Söhne und deren Lande (bis 1358);
daraufhin:
1325
Einfall der
Polen und Litauer; das 1296 an Brandenburg gefallene Zantoch wird erobert
und kommt in polnischen Besitz; Landsberg hält dank der neuen Befestigung
Stand
1325
Ludwig d.
X. übereignet der Stadt das Dorf Eulam
1326
Erneuter
Einfall der Polen und Litauer; Himmelstädt, Dechsel und Zechow werden
ausgeplündert und verbrannt; Schändung von Christusbildern, Frauen und
Nonnen unter ausdrücklicher Verhöhnung des christlichen Glaubens durch die
vom Papst herbeigerufenen nichtchristlichen Litauer; daraufhin und wegen
des päpstlichen Bannes Verbot von Beerdigung auf Friedhöfen) vielfach
Erbitterung gegen die Kirche und die Geistlichen; Ritter und Bauern
bemächtigen sich eines Teils des Klosterlandes
1328
15. 8.
Markgraf Ludwig d. X. bestätigt die dem Kloster Himmelstädt 1300
verliehenen Schenkungen und Rechte unter der Voraussetzung, dass es wieder
erbaut wird
1328
Ludwig d.
K. verbietet den Rittern und den Bewohnern von Gennin, Pyrehne und Vietz,
sich Klostergut anzueignen
1328
Erste
urkundliche Erwähnung von Wepritz (Werpezowe)
1331
Frieden
bzw. Waffenstillstand mit Polen und Pommern; das Land ist ver- wüstet,
allgemeine Unsicherheit, Raubrittertum; Gebot Ludwigs an die Städte gegen
Raubgesindel, Freigabe der Gerichtsbarkeit gegen jeden Friedensbrecher
1335
Verlobung
Ludwigs des Römers mit Elisabeth, der Tochter des jungen Königs Kasimir
von Polen. Zantoch kommt wieder zu Brandenburg; dabei wird u. a. die
Vogtei Landsberg erwähnt
1335
Verkauf
Borkows durch Graf Namkanow an Albert Pusch
1337
Anlegen des
Landbuchs Ludwigs d. K.; darin werden im "Landsberger Land"
erwähnt: Blumberg, Diedersdorf, Wepritz, Liebenow, Ratzdorf, Merzdorf (Derthinstorp),
Lorenzdorf (Llamenstorp), Neuendorf, Beiersdorf, Vietz, Heinersdorf,
Marwitz, Kladow, Groß-Cammin (Kemyn), Wormsfelde, Jahnsfelde, Stolzenberg,
Massin, Loppow, Zanzin, Zechow, Himmelstädt (Krewsdorp = Krebsdorf),
Stennewitz, Gralow, Tornow, Hohenwalde, Pyrehne, Gennin und die Stadt
Zantoch; Zechow wird ausdrücklich als "depauperata" - verarmt -
bezeichnet. Nachweis der Vergrößerung der Anbauflächen insbesondere auch
der Klosterdörfer
1338
Große
Heuschreckenplage
1340
Landsberg
erhält das Recht, auf der Warthe und dem Damm nach Schwerin Zoll zu
erheben
1345
Brand der ganzen Stadt Landsberg mit der Holzkirche
1345
3. 3.
Ludwig d. K. schenkt der Stadt die seit dem polnisch-litauischen Einfall
wüste Dorfstätte Dessen (Dechsel)
1345
Ludwig d. K. übereignet der Stadt den Ertrag von 13 Hufen bei der "villa .
slavica" Zechow
1347
Der
Vorläufer von Berkenwerder, das Gut Somerlate, wird anlässlich des
Verkaufs von Honigerträgen erwähnt
1348
Landsberg
vermittelt einen fünfwöchigen Landfrieden der Städte der Neumark
1348-1350
Die
Städte der Neumark gewähren den (in Zusammenhang mit der Pest) an anderen
Orten verfolgten Juden Schutz und Zuflucht
1350
1. 1. Erste
Erwähnung eines Elenden-Altars in Landsberg
1350
Erneuerung
des päpstlichen Bannes gegen die Markgrafen von Brandenburg und ihre
Anhänger, nun auch gegen die Geistlichen von Landsberg
1350
übergreifen
der 1347 nach Europa gekommenen Pest auf die Neumark
1350
Erneuter
Brand der Stadt Landsberg; die steinerne Parochialkirche (seit Mitte des
15. Jahrhunderts Marienkirche) bleibt erhalten
1351
Markgraf
Ludwig gestattet den Mönchen von Himmelstädt, zum Verkauf von Holz und
Kohle die landesherrlichen Wald- und Feldwege zu be nutzen und gibt den
Waldaufsehern entsprechende Anweisung
1352
Die
Handelsstraße von Landsberg nach Stettin wird von der alten Route über
Heinersdorf, Himmelstädt, Neuenburg, Lippehne auf den Weg über Merzdorf,
Marwitz, Mietzelfelde, Soldin verlegt
1353
Die Stände
(Städte und Rittergeschlechter) greifen zur Selbsthilfe gegen
Friedensbrecher und Raubritter und schließen selbst zu diesem Zweck einen
Landfrieden mit dem Herzog von Pommern
1353
Heirat Ludwigs des Römers mit Kunigunde, der jüngeren Tochter Kasimirs von
Polen
1354
Die Stände
beschließen die Verwaltung des Vermögens Ludwigs des Römers durch ein
Kuratorium
1358
Die Mark
Brandenburg wird vom Bann gelöst :
1360
Erste Erwähnung der Lateinschule und einer Warthebrücke in Landsberg ",-
1360
Der Bischof
von Posen genehmigt die Errichtung eines Hospitals bei der südlich der
Warthe gelegenen, also zu seiner Diözese gehörenden St. Georgs-Kapelle
unter dem Patronat von Rat und Bürgern Landsbergs, das zur Diözese Cammin
gehört
1361
Nennung
eines Marienaltars in der Parochialkirche, die später hiernach ihren Namen
erhielt
1363
Die Stadt
kauft von der Familie von Jagow das Dorf Eulam
1365
Begründung
einer Propstei in der St. Georgs-Kapelle bei Landsberg südlich der Warthe
1365
Die Polen
erobern Zantoch. Die Brüder von Ost erklären in Krakau - im Zorn über die
bevorstehende Herrschaftsübernahme Karls IV. über die Mark Brandenburg -
dass ihre Schlösser Zantoch und Driesen zur polnischen Krone gehören
1370
'Die
Brandenburger erobern Zantoch
1372
Die Stadt
Landsberg kauft die - spätere - Kuhburg vom Kloster Paradies
1372
Markgraf
Otto stellt Kernein unter den Schutz Landsbergs (erste deutschsprachige
Urkunde)
1373
Landsberg
erwirbt einen Teil von Kernein vom Kloster Paradies
1373
Ein großes
Hochwasser reißt u. a. einen Teil der Landsberger Stadtmauer fort
1373
Markgraf
Otto verleiht Landsberg genau beschriebene Zollrechte
1374
Vergeblicher Versuch des Bischofs von Cammin, die "Aussätzigen-Kirche"
(St. Georgs-Kapelle) seiner Diözese zu unterstellen; die von ihm
vorgenommenen Exkommunikationen des Pfarrers und mehrerer Bürger
Landsbergs werden vom päpstlichen Beauftragten aufgehoben
1385
Der Abt von
Paradies verkauft auch den Rest von Kernein an Landsberg
1388
Statt
bisher "Neu-Landsberg" oder "Landsberg in der Neumark" wird erstmalig der
Name "Nyen Landsberg off der Warte" gebraucht
1389
Hilferuf
der Mönche von Himmelstädt an den Papst, nachdem die innere Sicherheit
nach dem Tode Karls IV. geschwunden war, die Raubritter ihr Unwesen
trieben und dem Kloster seine Rechte und Ländereien vorent- halten wurden
1390
Zusicherung
des Schutzes für' die deutschen Kaufleute auf den Straßen in Polen durch
den polnischen König Wladislaw Jagiello von Litauen. Landsberg erstmalig
als Mitglied der Deutschen Hanse genannt
1390
Erste
urkundliche Nennung des vermutlich schon 1290 gegründeten
Augustiner-Klosters in der Baugasse (Ecke Wollstraße./Poststraße.), des
einzigen Klosters in Landsberg
1390-1400
Fehden und übergriffe nehmen zu, da die (luxemburgischen) Markgrafen meist
außer Landes sind
1397
Zantoch ist
an den Johanniterorden verpfändet
1399
In
Költschen schließt Landsberg Frieden mit den schlesischen Fürsten
1399
Landsberg
beteiligt sich am Märkischen Städtebund, der bezweckt "sich wider alle
ihre Feinde zu schützen und die Räuber allenthalben zu über ziehen und
auszurotten"
1402
25. 7. Die
Neumark wird dem Deutschen Orden verpfändet; Beginn des allgemeinen
Gebrauchs der Bezeichnung "Neumark".
1404
Landsberg kauft von der Familie Horker weitere Rechte in Lorenzdorf 1406
Der König von Ungarn verpfändet Zantoch (erneut) an die Johanniter 1406
Raub- und Fehde-Unwesen dauern an
1406
Der König von Polen beansprucht die links der Warthe gelegenen Dörfer
Landsbergs
1406 oder
1407
Der Bischof von Posen, der ebenfalls Ansprüche auf diese Dörfer erhebt,
verhängt in diesem Zusammenhang den Kirchenbann gegen die Landsberger
1408
Dieser Bann
wird auf Beschwerde der Landsberger vom Papst aufgehoben 1408 Streit um
den Besitz von Driesen und Zantoch 1408 Große Überschwemmung
1410
Niederlage
des Deutschen Ritterordens bei Tannenberg; von da an Verfall seiner Macht
auch im Inneren
1412
Städtetag
in Landsberg
1412-13
Sondersteuer und Einschmelzen der Schätze des Ordens, auch von Kirchengut,
um - entsprechend dem Schiedsspruch vom 24. 8. 1412 - durch Zahlung an
Polen dessen Besitznahme der Neumark zu verhindern 1414 Bericht des
Ordensvogts, dass "Straßen und Ströme. . in der Neumark. . verderbt durch
Schinder, Räuber, Mordbrenner und Nachtpocher" sind 1415 Große
Frühjahrsüberschwemmung 1416 ungewöhnlich milder Winter 1419 Die Polen
besetzen Zantoch
Die Deutschen
nehmen Zantoch in Besitz; wahrscheinlich Zerstörung der 10. Burg
1421
Der
Grenzstreit zwischen Polen und der Neumark soll durch Kommissionen
geschlichtet werden
1422
Spannungen
zwischen Deutschem Orden und dem - hohenzollernschen - Markgrafen
Friedrich von Brandenburg (dieser schickt seinen 10jährigen Sohn zur
Erziehung nach Krakau, um später die Tochter Königs Wladislaws heiraten
und Polen regieren zu können)
1429
Der König
von Polen tritt vertraglich Driesen und Zantoch an den Deutschen Orden ab,
behält sich Verhandlungen über die links der Warthe gelegenen Dörfer vor
1432 Einfall der Polen in die Neumark
1433
Der Vogt
von Landsberg verheert die Gegend von Meseritz, um dem anrückenden Feind
die Versorgungsbasis zu nehmen
1433
Die - 1432
bei Bernau geschlagenen - Hussiten rücken mit den Polen in die Neumark;
der Johanniter-Komtur Brucker übergibt ihnen Zantoch, um für seine
Besitzungen Schonung zu erlangen; Landsberg hält stand,
aber ein
Viertel der Stadt durch die Beschießung abgebrannt; die Dörfer 1 werden
verheert, viele Gräuel; anschließend Plünderungen u. a. durch die
entlassenen Söldner
12jähriger Friede zwischen Polen und dem Deutschen Orden
1433
11. 11.
Bund der Ritter und der Städte der Neumark zum gegenseitigen Beistand
1434
Überfälle
aus Polen auf Borkow und Gralow
1434 21. 12.
Versuchter Handstreich des Stenzlaw von Ostorog von der Zantocher Burg
gegen Landsberg; er lässt die Weinberge in Zantoch vernichten
1435 31. 12.
".Ewiger Friede" von Brzesc. zwischen. dem deutschen Orden und Polen; die
Burg Zantoch erhalten die Johanniter zurück (damit zu Brandenburg, nicht
zur Neumark); über die südlichen Ratsdörfer von Landsberg soll der Bischof
von Lebus entscheiden
1437/8
Streit über
die vom Deutschen Orden gegen die Überfälle des Stenzlav von Ostorog auf
dem Nordufer bei Zantoch errichtete (kleine) Befestigung
1438/9
Die Pest wütet in der Mark
1440-42
Wachsender Unmut gegen den Deutschen Orden und seinen Vogt
1443
Im
Vergleich der Brandenburgischen Markgrafen mit dem Deutschen Orden über
die Neumark wird diese bezeichnet als "die Mark, edwan (= ehemals) die
Landsbergsche Mark und dornach und nu die Neuwemarkh ober Oder"
1444 2. 2.
Die Mariengilde in Landsberg übernimmt das Patronat über die" Vikarie zu
Ehren der Maria und der 11.000 Jungfrauen" in der "Parochialkirche" und
verordnet eine ausführliche Marienverehrung 1445 Der Bischof von Lebus
fällt mit 300 Reitern in die Neumark ein; Plan zur Verlegung des Klosters
Himmelstädt, dessen Dörfer besonders unter seinen . überfällen zu leiden
hatten
1445
Der Vogt zu
Landsberg klagt über die Kosten zur Erhaltung der Burg; das Hochwasser hat
die Stadtmauer dicht beim Schloss auf 5-6 Ruten (10-12 m) Länge
eingerissen; er nennt erstmals drei Landsberger Mühlen: die "grauen mole"
(Grabenmühle), oberste Mühle und Vierradenmühle - (spätere Stadtmühle)
1446
Streit
zwischen dem Deutschen Orden und Kurfürst Friedrich 11. über die von
diesem beabsichtigte Wiedereinrichtung einer Brücke über die Warthe bei
Zantoch. Dieses dürfte die erste Erwähnung des neuen Flussbettes der
Warthe (nördl. der Burg) sein
Der Vorschlag
des Ordensvogtes, eine Biersteuer einzuführen, löst großen Unwillen aus
1446 8. 12.
Gründung der - neuen - Schützengilde (Bürgerwehr) in Landsberg
1454
Verpfändung
der Neumark an Friedrich 11. von Hohenzollern
1454
5.-7.
4. Städtetag in Landsberg; Huldigung für Markgraf Friedrich
1455
Verkauf der
Neumark an ihn durch den Deutschen Orden (mit dem Wiederkaufsvorbehalt für
die Zeit nach seinem Tode)
1458
Bau der
Gertrauden-Kapelle in Landsberg (am Ort der späteren Konkordienkirche)
1470 15.
7. Prälaten, Ritterschaft, Mannen und Städte der Neumark stiften eine Art
Landfrieden zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Gerechtigkeit
1495
Große
Feuersbrunst in Landsberg dabei brennt auch die dortige St. Johanniskirche
ab
1506
Die Einkünfte der verfallenen Georgskapelle in Landsberg werden der
Schule in Landsberg zugewendet
1511
Städteordnung für die Mark Brandenburg, in der u. a. vorgeschrieben wurde,
dass der Rat die armen Leute in den Dörfern nicht »ungewöhnlicherweise
wider Billigkeit besteuere", dass die Armen beim Kaufen und Verkaufen von
Grundnahrungsmitteln »und allem anderen" mit den Reichen gleich behandelt
werden müssten und jedem freistehe "nach seiner Notdurft" zu kaufen und
dass kein Arbeitsmann zur Arbeit bei einem be stimmten Arbeitgeber
gedrängt werden dürfe
1518
Landtagsabschied, der Löhne, Maße usw. regelt
1518
Landsberg
tritt nach zunehmender Erstarkung der Macht des Staates auch förmlich aus
der Hanse aus
Um 1525
Aberglauben und Streit um die lutherische
Lehre bewegen die Menschen
1529
Hexenprozeß
in Landsberg
1537
Einführung
der Reformation in der Neumark durch Markgraf Johann von Küstrin
1539
Umwandlung
des Klosters Himmelstädt in ein Landesherrliches Amt; der zum
evangelischen Glauben übergetretene letzte Abt wird Pfarrer von Beyersdorf,
Neuendorf und Loppow
1539
Die Stadt
Frankfurt/Oder setzt erhebliche Einschränkungen des Lands- berger
Niederlagsrechts und das Verbot der Fähre bei Zantoch durch
1540
Polizeiordnung des Landes: Statt mit Stroh müssen die Häuser in der Stadt
mit Ziegeln gedeckt sein, die Scheunen sind außerhalb der Stadt anzulegen
Strafbestimmungen für Sonntagsarbeit und Fluchen
1542
Große
Heuschreckenplage und außergewöhnliche Kälte
1550
Verfügung
des Rates der Stadt über die Arbeitspflicht der Vorstädter, Arbeitszeit
und Arbeitslöhne
1556
Missernte,
große Schäden durch Mäuseplage, große Teuerung
1560
Neue
Lohnverordnung des Markgrafen Johann: Festsetzung von Höchstlöhnen
1561
Beginn der
Ratsschreiberchronik von Landsberg
Die Kirche wird
weiß gestrichen; auf dem Markt wird ein Zierbrunnen mit einem Roland
angelegt; die Wasserversorgung des Brunnens erfolgt durch Rohrleitung vom
Gelände vorm Zantocher Tor aus (späterer Parade platz)
1561
Bau der Walkmühlen.Es erscheint das erste Heimatbuch über Landsberg (von
Kampfius)
1563 5.1.
"Hexen"-Verbrennung wegen Prophezeiung von Unheil und dem Tod des
Bürgermeisters
1563
Im Herbst:
Tod des Bürgermeisters Herrendorff
1564 6. 1.
"Drei Wochen Hochwasser mit Eisgang"; Hochwasserschäden, mehrere Joche der
Brücke zerstört und je ein Stück vom Damm und der Stadtmauer fortgerissen
1565
Sonntag Trinitatis erste Theateraufführung auf dem Landsberger Markt "Adam
und Eva" . 31. 8. große Sturmschäden
1566
Verkaufsmonopol der Stadt für die bei 8 Dörfern gefangenen Fische; 2 Pfund
Hammel- bzw. Rindfleisch kosten 11 gute Pfennige Die Pest fordert 900 Tote
1570
24. 6.-24.
8. Hochwasser, das die Heu- und Hopfenernte vernichtet Großer Schnee "von
Weihnachten bis Fastnacht im Februar 1571 sehr hoch"
1571
Sonntag
Estomihi vernichtet ein Großfeuer in der Zantocher Vorstadt 37 Häuser und
ein Ratsvorwerk
1572/3
Von
November ab großer Frost, noch im Frühjahr keine Schafschur möglich;
Bestätigung des großen Fischreichtums der Warthe
1574
Die Witwe
von Markgraf Hans von Cüstrin hinterlässt der Stadt Landsberg 10000 Taler
und eine Mühle
1577
Am neuen
Zanziner Tor ein Torwärterhaus gebaut 2 Bären bei Kernein erlegt
1578
Hochwasser
mit großen Schäden an den Dämmen 1579 Großes Hochwasser
1580
Die Brüder
Rülicke auf Gralow gestatten ihren armen Untertanen, sich auf dem Lybky
anzusiedeln und gewähren Unterstützung hierbei (Entstehung von Lipke)
1580
Wiederholter Streit um die Befugnis der Stadt, ihre Richter und Ratsmänner
selbst zu wählen
1580-83
Mehrfache
Brände in der Stadt werden immer wieder durch entschlossenes Eingreifen
der Bürger gelöscht
1581
Hochwasser;
im Winter kein Schnee r 1583 "Landsberger Aufruhr"
1585
Vom 27. 5.
bis 13. 12. erneuter Pestausbruch; in Landsberg 1300 Todesfälle (darunter
auch der frühere Bürgermeister)
1586
Nach der
Pest werden an Sexuagesimä allein in der Stadt 42 Paare aufgeboten. Großes
Hochwasser reißt den Damm bei der Kuhburg und bei Borkow weg
Der polnische
Großmarschall Opalinski fordert, 4 Dörfer jenseits der Warthe an Polen
abzutreten und rückwirkend Tribut zu entrichten
Es mehren sich
Diebstähle an den von den Tuchmachern ausgespannten Tuchen
1588
13.6. große
Brände in den Wäldern südlich der Warthe
15. 6. starke
Regenfälle mit Gewitter richten Schaden an der Mauer beim Schloß und an
den Mühlen in Landsberg an; das Wasser steht auf dem Markt eine Elle hoch
1591
26. 2. Die
Landsberger Armbrust- und Büchsen-Schützen-Bruderschaft wird durch
Kurfürst Johann Georg privilegiert
1592
Johann
Georg verleiht der Stadt Landsberg das Privileg eines Vieh- und
Pferdemarktes
1594
Belagerung
des Heinerdorfer Sees beim Fischkrieg zwischen dem Hauptmann von
Himmelstädt und Landsberg, danach friedliche Lösung beim Hammelfleisch-
und Rüben-Essen . Besonders reichliche Eichelernte zur Schweinemast im
Zechower, Wepritzer und Stadt-Busch, im Marwitzschen Grund, bei Burke (Borkow),
Dechsel und Kernein I 1599 Verheerendes Hochwasser; ein Hirsch sucht
Zuflucht in der Marienkirche
1601/2
Die
kurfürstliche Regierung residiert ein halbes Jahr in Landsberg 1608 Erste
Erwähnung von Klein-Cammin (später Stolberg)
1613
Der
polnische Starost von Meseritz setzt auf der Morrner Feldmark Kolonisten
an; darauf Grenzstreit mit Zerstörung der Häuser; durch deren Wiederaufbau
entsteht Alexandersdorf (nach Starost Alexander Zborowski)
1616
Der
Landsberger Rat setzt 9 "Holländer" in den Plonitz-Wiesen an, die aber
später durch Hochwasser und die Wirren des 30jährigen Krieges wieder
verdrängt werden
1620 Einquartierung
im 30jährigen Krieg 8 Monate lang 1623 Zweite Einquartierung
1623
Pfingsten
wird die Fernemühle nebst Walkmühle vom Hochwasser fortgerissen
1624 Im
Frühling dringt Hochwasser in Häuser ein und beschädigt den Damm nach
Schwerin stark. Anlage einer kurfürstlichen Salzsiederei
12.7.
Abends wird durch Brandstiftung "von losen Buben" das Dorf Kernein
vernichtet; 22 Höfe, 2 Gaststätten und 7 Tote sind die Opfer 1625 Die Pest
in der Neumark
1626
Der Rolandbrunnen in Landsberg wird neu hergestellt Bau einer
Schneidemühle durch den Rat der Stadt Besetzung der Stadt durch
kaiserliche Truppen
1627
Ausbau der
Befestigung der Kuhburg
1627-30
Während der
Besetzung werden von Tillys Truppen alle Vorstädte, Vorwerke, Scheunen mit
Getreide und 2 Kirchen niedergebrannt, außer- dem Plünderungen und
Schändungen
1628
Hochwasser
1629
Die
Ratsschreiber-Chronik bricht ab und wird erst 1687 fortgesetzt
1630
Allenthalben Gewalttaten und Plünderungen; viele Dörfer sind
niedergebrannt
1630
Einsatz
berittener Musketiere gegen die Straßenräuber und Plünderer
1630
Aufruf zur
Selbsthilfe gegen Plünderungen usw. durch den Landesherrn; Rückzug der
demoralisierten, plündernden Kaiserlichen; die Bevölkerung greift zu
Sensen und Messern, wird von Oberst Kratz zu Feinden erklärt
1631 16.4.
Die kaiserlichen Truppen verlassen die Stadt Die Pest grassiert weiter
1631-33
Besetzung
der Kuhburg durch Schweden (Gustav Adolf); Besetzung der Stadt ohne
Plünderung
1633
Von Wepritz
ist infolge des Krieges »weder Stock noch Stein" vorhanden
1633 25. 10.
Wallensteiner besetzen kampflos die Stadt 1634 15.3. Einnahme der Kuhburg
25. 3.
Eroberung der Stadt durch Schweden; Schanzen werden befestigt 1635 18.9.
Die Stadt wird auf kaiserlichen Befehl besetzt 1636 19. 1. Die Schweden
nehmen die Stadt kampflos
1637 Erneute
Besetzung durch kaiserliche Truppen bis Frühjahr 1639
1638-40
Viele Bauern und ländliches Gesinde weichen
nach Polen aus und werden dort auch mit Erfolg zum Bleiben ermuntert
1639 27. 7.
Erstürmung der Stadt durch die Schweden, Beschießung der Schanzen von der
Stadt aus; Einnahme der Schanzen
1641 1. 10.
Hans Adam von Schoening in Tamsel geboren
1647 Ein
Großfeuer vernichtet die Stadt erheblich, nur Rathaus, Kirche und wenige
Häuser werden gerettet
1647
Eine
Bestandsaufnahme von 8 Dörfern des Amtes Himmelstädt ergibt gegenüber 1591
einen Rückgang der »Amtsuntertanen" (Schulzen, Bauern und Kossäten) von
155 auf 83; im dreimal abgebrannten Heinersdorf von 23 auf 5
1649
In der
landsberger Innenstadt gibt es 172 bewohnte, 62 wüste Häuser (1660 sind es
165 bewohnte und 99 ganz oder teilweise zerstörte)
1650 17. 7.
Abzug der Schweden. Holländer lassen sich auf Grund eines kurfürstlichen
Patents nieder und treiben vor allem Holzhandel. Begründung der Post durch
den Großen Kurfürst Friedrich Wilhelm auf der späteren Reichsstraße 1
1651
Üeberschwemmungen
1652
Am 27. 6.
zerstört Blitzschlag den Kirchturm in Landsberg
1653
Erstes
Königsschießen der Schützengilde (Landsberger Armbrust- und Büchsen
-Schützen -Brüder)
1653/54
Der
Kurfürst legt zum Schutz gegen Grenzübergriffe Truppen nach Pollychen
1656-57
Einfälle von Tataren und Kosaken unter dem polnischen General Czarnecki
1658
10 Jahre
nach dem 30jährigen Krieg sind von je 100 Hufen der Landgemeinden 37,33
wüst; am meisten in Stolzenberg (85,5 v. H.), in Zechow nur 3,66 v. H.
Berneuchen und
60 v. H. seiner Feldmark sind noch wüst 1659 Der Altar von Hohenwalde wird
geschaffen 1665 Vom 25. 8. bis Herbst überschwemmung 1666 Großes
Viehsterben
1668
Besuch des
Kurfürsten mit Gemahlin in Himmelstädt
1675 7.
1.-26. 4. 76 Besetzung der Stadt durch Schweden mit erheblichen
Requisitionen
1675/77
Ausbau der Schanzen jenseits der Warthe
(Kuhburg) 1682 Eigene Feuerordnung für Landsberg
1684
28. 3.
Hochwasser. 26.8. Erneut Hochwasser, Heuernte vernichtet, allgemeine
Mißernte 1685/87 Gute Ernten
1686
23. 8.
Entstehen der Kolonie Landsberger Holländer durch 3 Bauernhöfe mit
vorwiegender Viehhaltung auf eigenem Weideland Bollwerk bei Borkow
angelegt . Eine Frau wegen Zauberei auf dem Galgenberg verbrannt 1687
Viele Neubauten mit Ziegeldach (nach Vorschrift). Gute Ernte; reiche
Eichelernte für Mast; erstmalig Schonzeit für Rehe Erste
Apotheken-Visitation
1687
Wiederaufbau der im 30jährigen Krieg zerstörten Himmelstädter Heidemühle
(später Marienspring)
1687
Maul- und
Klauenseuche bei Vieh und Wild, angeblich infolge "giftigen Regens"
1687/88
Die neue
Ratsschreiber-Chronik beginnt und endet 1688 Strenger Winter
1688
29. 4. Der
Große Kurfürst stirbt, nachdem er 49 Jahre regiert hat
1693
Erstmals werden die Kirchenuhr und 5 Glocken in Landsberg erwähnt
1696/1749 . Viele Brände und Blitzschläge werden registriert 1696 Die
Mühlenvorstadt wird durch Feuer zerstört
1696/99
Bau der
Konkordienkirche
1698
Zweimal
verheerende Wasserflut
1701
Bericht
über großen Fischreichtum in der Warthe; Hechte konnten massen- . weise
mit Händen gegriffen werden; 2-3 Schock Krebse kosten 6 Pfennige. In
Küstrin werden in einem Jahr 32,5 Millionen Schock verzollt
1704 29. 6.
Die Konkordienkirche wird eingeweiht, die ihren Namen auf Wunsch des
Königs erhält, da sie für die lutherische und die reformierte Gemeinde
bestimmt ist (Konkordat)
1707/08
Errichtung
der ersten Glashütte im Kreis bei Tornow, aus der sich später Ludwigsruh
entwickelt
1707/10
Das "große
Schulhaus mit großem Saal" (Stadtschule) wird auf der vom König
geschenkten Schlossstelle, dem Platz der früheren Burg, gebaut
1708
Errichtung
der Fachwerk-Kirche in Gralow
1709
Bau einer
Schanze mit Zugbrücke an der Kuhburg Bericht über erfolgreichen Aufbau:
Landsberg hat 4040 Einwohner, darunter 100 Tuchmachermeister, 100
Schuhmachermeister, 94 Brauhäuser und 3 große Woll märkte im Jahr Ausfuhr
von 3000 Stück Tuch a 10 Taler jährlich
1709
Überschwemmung
1709/10
Letzte
Pest, nicht nach Landsberg gekommen, da erfolgreich ferngehalten
1711
Durchzug
von russischem und sächsischem Militär unter Gewährleistung guter
Manneszucht durch Geiseln
1712
Gründung
von Pollychener Holländer 1712 überschwemmung
1713
Bei Dechsel
wird ein Luchs erschlagen (galt bereits als seltenes Tier) 1714 König
Friedrich Wilhelm I. erlässt ein Reglement für den Magistrat; Aufhebung
zahlreicher Steuern
1714/28
Es
ergehen mehrere Verordnungen zur Regelung der Getreidepreise und der
Getreideverwertung, über planmäßige Vorratswirtschaft in staatlichen
Proviantmagazinen zum Ausgleich zwischen guten und schlechten Erntejahren
1717
Aufnahme
von 10 jüdischen Familien in Landsberg auf Erlass des Königs
1718/19
Einführung einer Heusteuer für die Wiesen im Bruch, von der die Loppower
befreit werden.
1720
Landsberg
wird Garnison eines Dragoner-Regiments Nr. 3 1722 Gründung des
Waisenhauses in Landsberg
1725 24. 1.
Erster Besuch von König Friedrich Wilhelm I.
1725
Eine
plötzliche große Überschwemmung vernichtet die Heuernte
1725
Genninsche
Holländerei angelegt, die in den ersten sieben (trockenen) Jahren floriert
1727
Friedrichsberg als Vorwerk des Amts Himmelstädt angelegt
1728
Planung der
Garnisonkirche am Zantocher Tor
1728
Wox- und
Vietzer Holländer (1783 vereinigt) und Pyrehner Holländer ,(später
Brückendorf) angelegt. (Wegen der Bezeichnung "Holländer" vgl. 1686)
1729
Der alte
Kirchhof an der Marienkirche in Landsberg wird geschlossen. Gründung des
Friedhofs in der Mühlenvorstadt im Westen der Stadt = späterer "Alter
Friedhof" an der Heinersdorfer Str.
1730
Errichtung
der Kirche in Hohenwalde
1731/32
Friedrich
11. ist als Kronprinz während seiner Küstriner Zeit wiederholt in Tamsel
1733
Jahnsfelde
durch Feuersbrunst fast völlig zerstört 1734 In Landsberg:
Schießgraben-Planierung und Errichtung der "Neustadt", Bau der
Garnisonkirche am Schießgraben auf der Stelle des alten Schießhauses am
Zantocher Tor (in späterer Zeit der Platz der Gerichtsgebäude) Bau des
Schützenhauses am Wall; Errichtung von 66 Straßenlaternen auf
schwarz-weißen Pfählen "zur Erleuchtung von Oktober-April"; hohe Strafen
werden für deren Beschädigung angedroht
1735
Errichtung
der (Fachwerk-) Kirche in Jahnsfelde und - wahrscheinlich - der Kirche in
Stolzenberg
1735/37
Lipkeschbruch wird (von Lipke aus) besiedelt (1928 mit Christiansaue
vereinigt)
1736 12.7.
Plötzlich große Überschwemmung; die Bewohner von Pollychen und Pyrehne
müssen aus ihren Häusern fliehen; ein Teil der Warthebrücke wird
fortgerissen, der Damm durch das Bruch mit seinen 32 Brücken überflutet;
Rückgang des Wassers erst im September, endgültig im Frühjahr 1737; in
Pollychen verätzt das Wasser den Menschen die Haut
1738
Heuschreckenplage bei Vietz 1739 29. 9. bis 1740 24. 6. strengster Winter,
alle Weinberge in Landsberg und Wepritz vernichtet; viel Vieh erfriert;
noch am 5. 5. 1740 erfrieren Menschen und Pferde bei Beyersdorf; danach
große Teuerung; der neue König Friedrich 11. lässt Getreide aus den
Magazinen an Bedürftige "zu sehr mäßigem Preise" ausgeben
1741
Die
Berichte aus einzelnen Gemeinden an Bekmann (der für seine "Beschreibung
der Mark Brandenburg" den Geistlichen bestimmte Fragen gestellt hatte)
bezogen auf den Feldbau: In Berneuchen ertragreicher Hopfenbau, in Gralow
wird am meisten Hanf, Hirse und Weißkohl, in Wormsfelde viel Hanf
angebaut. Von den Tieren, nach denen gefragt wurde, meldet Berneuchen die
großen Fischotter, Beyersdorf Trappen, Reiher, Kraniche, Dachse und
Fischotter, Hohenwalde starke Heimsuchung durch Wölfe, Marwitz besonders
viele Auerhähne, Pollychen und Zantoch Trappen, Reiher und im Winter
Fischotter, Vietz viele Reiher, Fischotter und Dachse; Vietz meldet
ständige Verschlechterung der Fischerei, Beyersdorf erheblichen Rückgang
des Krebsbestandes
1744
Errichtung einer Töchterschule in Landsberg 1744 Anlage der Glashütte und
- zur Ernährung der Arbeiter - des Vorwerks Lotzen
1745
Entstehung
von Lotzen als Arbeitersiedlung der Glashütte 1745 Die Planung von Plonitz
und Blockwinkel beginnt
1745
Schützen
sorge als Molkerei angelegt 1748 Anlegung der Glashütte in Stennewitz
1748/49 Spiegel angelegt und mit deutschen Rückwanderern besiedelt (ab
1929 mit Döllensradung vereinigt)
1750
Der Kreis
hat 12478 Einwohner, davon etwa die Hälfte in der Stadt Aufhebung des
Zolls auf der Warthe für den Verkehr zwischen Polen und der Ostsee
1750
Gründung von Annenaue und Christiansaue (1928 mit Lipkeschbruch vereinigt)
von Lipke aus
1750
Radorf als Kolonie entstanden (1935 mit Vietz vereinigt) Briesenhort
angelegt und mit Württembergern besiedelt Zwischen 1750 und 1760
Marienwiese als Kolonie gegründet 1751 Balz als Entreprise gegründet
1752
Bau einer
Synagoge in Landsberg
1753
übergreifen der
Heuschreckenplage aus den Nachbargebieten (dort seit 1748) auf den Kreis
Landsberg
1754
Auftrag der
Königlichen Kriegs- und Domänenkammer zum Ansetzen der ersten neuen
Siedler in Plonitz-Blockwinkel
1754
Gründung der
Glashütte (1760 abgebrannt) und Kolonie Rohrbruch
1754
Errichtung der
Poststation (spätere Postexpedition) mit Pferde-Relais in Balz (1857
aufgehoben)
1754/55
Bau des Grabens
bei Plonitz und Blockwinkel 1754/82 Errichtung der 4 Eisenwerke des
Kreises
1755
5. 3. Erster
Hochofen der Vietzer Schmelze angeblasen 1756 Beginn des siebenjährigen
Krieges
1757
Baubeginn in
Plonitz und Blockwinkel
1757
August:
Aufstellung von Landmiliz und Landhusaren
1758
Juli: Nach
Abzug der preußischen Truppen nach Süden große Fluchtbewegung der
Bevölkerung bis über die Oder
28. 7.
Besetzung von Landsberg und Umgebung durch die Russen; trotz anfänglich
scharfer Disziplinarmaßnahmen erhebliche Greueltaten
2. 8. Besatzung
steigt auf 89.000 Mann und 16.000 Kosaken, Lager Fermors bei GroßCammin
25. 8. Schlacht
bei Zorndorf, anschließend Rückzug Fermors über Cammin und Vietz nach
Landsberg; "völlige Vernichtung aller Lebewesen und Geräte" in den
Dörfern; planmäßige Vernichtung aller Maulbeer-Plantagen
27.-31.8.
Friedrich II. in Tamsel
1. 9.
Fermor bezieht Lager in Landsberg; die Preußen unter Dohna bei Blumberg
19.-20.
9.
Fermor zieht - von Hungersnot genötigt - von Landsberg nach Stargard
26. 9.
Die russische Besatzung Landsbergs flüchtet beim Erscheinen preußischer
Zieten-Husaren
3. 10.
Die
russische Hauptarmee bezieht auf dem rechten Weichselufer Winterquartier,
wiederholte Vorstöße russischer Reiterabteilungen in die Neumark
1759 7. 8.
Durchzug von Kosaken; darauf Einrücken von preußischen (Hordtschen)
Husaren in Landsberg
1759 Nach der Schlacht von Kunersdorf Winterquartier
der russischen Hauptarmee wieder rechts der Weichsel, Reiter unter
Tottleben links derselben
1759/60
Im Winter
allein in Landsberg dreimal Züge von Kalmücken und Kosaken; auf dem Lande
Räubereien von "Kosaken" und Gesindel; Plünderungen durch
Kosaken-Abteilung; Tottleben gibt Plünderungen zu, macht aber
hauptsächlich "als Kosaken verkleidetes Gesindel" dafür verantwortlich und
verlangt von den Bauern, nicht zu flüchten
1760
Friedrich II.
lehnt es ab, zum Volkskrieg gegen die Plünderer aufzurufen
Juli:
Landsberg wird Hauptquartier von Friedrichs Bruder Prinz Heinrich
1. 10.
Landsberg Hauptquartier des russischen Generals Soltikow, dessen Truppen
in der Neumark überwintern wollen; von hier aus sein Aufruf an die ge
flüchteten Bauern, sofort ihren Aufenthalt in den Morästen und un-
bewohnten Gegenden aufzugeben und in ihren Häusern der gewohnten Arbeit
nachzugehen. Widrigenfalls werde er ihre Wohnungen "ruinieren" und diese
Aufrührer mit der Wegnahme ihrer Habseligkeiten strafen November: Abzug
der russischen Truppen über die Weichsel
1761 Februar:
Waffenstillstand zwischen Preußen und Russland, im Mai verlängert bis 27.
5.
Mai:
Reitergefecht bei Stolzenberg
April-Juli:
preußische Besatzung in Landsberg. Danach zieht die russische Hauptarmee
über Landsberg nach Pommern. Pommern und die Neumark "als völlige Wüste"
in russischer Hand
22. 9.
Kampf um die Warthebrücke, die Kosaken flüchten, aber die Preußen ziehen
nach Norden
Massenflucht
der Landbevölkerung in die Stadt
3. 10.
Landsberg
wieder in der Hand der Russen.
Die meisten
Geschäfte in Landsberg in jüdischen Händen
Nach dem Fall
Kolbergs (16. 12) räumen die Preußen die Neumark
1762 5. 1.
Tod Elisabeths von Russland; der Nachfolger schließt am 16.
Waffenstillstand
5. 5.
Friedensvertrag zwischen Preußen und Russland: Bis August bleiben
russische Truppen in der Neumark, aber keine Kampfhandlungen mehr Franz
Balthasar Schönberg von Brenkenhoff wird mit dem Wiederaufbau der Neumark
und Pommerns beauftragt; bare Unterstützung der Neumark: 3 200 000 Taler;
schneller Wiederaufbau, zum Beispiel:
1763
Allein im
Gebiet des Amts Himmelstädt werden 46 Gebäude errichtet. Jeder abgebrannte
Bauer erhält 50 Taler, ein Kossät 30 Taler, ein Büdner 15 Taler aus der
Staatskasse. Die Dörfer und Vorwerke dieses Bezirks er- halten: 717
Pferde, 613 Ochsen, 8 540 Schafe und 678 Schweine
1763 10. 5.
Kommerzienrat Stenigke errichtet die erste Fabrik. Er produziert
baumwollene Strümpfe, Handschuhe und Mützen und erhält das Privileg als
alleinige Fabrik dieser Branche in der Neumark und Pommern in Landsberg
und Königsberg
1763
In Altensorge
werden 10 Kolonisten angesetzt
1763
Beginn der
Vermessungen für die Bewallung des Netzebruchs; anschließend deren
Durchführung
1763 Friedrich 11.
befiehlt die Umwandlung des Gutes Somerlate in ein Dorf (Gründung von
Berkenwerder)
1765
Lindwerder (von
Berneuchen aus) angelegt
10. 5.
Die ganze
Schloß straße in Landsberg brennt ab
1766
Zuschuß des
Königs zum Aufbau und Abputzen der Bürgerhäuser
1767-74
Verwallung und
Urbarmachung des Warthebruchs von Borkow bis Fichtwerder trotz starker
Behinderung durch Hochwasser (besonders 1772)
1767
Klein-Czettritz
und Seidlitz (Namen nach den damaligen Reitergeneralen) als
Arbeiterkolonien angelegt mit der Verpflichtung für die Kolonisten zur
Arbeit im Bruch
1767
Neben der schon
arbeitenden Stahlhütte in Rohrbruch wird das Hammer- werk in Zanzhausen
angelegt
1768
Groß-Czettritz
wird angelegt (Name nach dem Kommandeur der Landsberger Dragoner)
1768
Die Kolonien
Dühringshof und Blumenthai (dieses auf den ehemaligen Heinersdorfer
Wiesen, Name nach dem Minister BI.) angelegt
1768
Brand der
Zantocher Vorstadt in Landsberg: 225 Gebäude, Konkordienkirche, Hospital
und Ratsvorwerk vernichtet; Zuschuss des Königs zum Wiederaufbau (Hälfte
der Baugelder) und zum Neubau der Kirche
1768/69
Anlage des
Rundungswalls und des Brenkenhoff-Kanals mit Brücke 1768/71 Planung und
Wiederaufbau der Zantocher Vorstadt, dabei der 12 gleichen Häuser ("12
Apostel") in der Theaterstr.
1769
Christophswalde
(von Lipke aus) und Hopfenbruch angelegt
1770
Derschau,
Hagen, Kattenhorst, Massow, Ober- und Nieder-Alvensleben gegründet
1770-74
Carolinenhof
angelegt
1770-86
Wiederholter
Einsatz der Dragoner gegen kriminelle Banden
1771
Bayershorst als
Entreprise gegründet (ab 1930 zu Ludwigshorst vereinigt) 1771 Giesen,
Gürgenau und Raumerswalde angelegt
1772
Leopoldsfahrt
(ab 1931 Teil von Derschau) und Egloffstein angelegt Pyrehne durch Feuer
zerstört
1772
Die
Friedrichstadt westl. Landsbergs als Webersiedlung angelegt
1772
Einsatz der
Landsberger Dragoner gegen eine bewaffnete, z. T. berittene Zigeunerbande
1773
Gerlachsthai,
Giesenau, Friedrichstal, Johanneshof und Ludwigstal (ab 1930 Ludwigshorst)
angelegt
1774 Bergenhorst
(1930 zu Ludwigshorst), Fichtwerder, Liebenthai (1930 zu
Blockwinkel-Plonitz), Rodenthai (1931 zu Derschau), Roßwiese und
Schönewald angelegt
1774
Clementenschleuse (ab 1929 zu Johanneshof) angelegt 1775 Lossow angelegt
1775-85
Zweiter
Abschnitt der Warthebewallung von Fichtwerder bis Warnick
1776
Cocceji (im 19.
Jahrhundert unterteilt in Cocceji-Neudorf und Cocceji-Neuwalde) angelegt
Fertigstellung
der Konkordienkirche in Landsberg
1777 Erscheinen
einer ersten Zeitung (einmal im Jahr zu Neujahr) in Landsberg
1777
Einsatz der Landsberger Dragoner gegen eine Müncheberger Brandstifter- Bande -
1778
Erste Erwähnung
des neu gegründeten Döllensradung 1780 Bruch des Walles bei
Clementenschleuse
1781
König Friedrich
11. schlichtet den Streit zwischen dem Magistrat von Landsberg und den
Friedrichstädtern
1783
Hoher Zuschuss
des Königs zum Bau einer neuen Warthebrücke in Landsberg
1783 Ludwigsgrund,
Springwerder und Wilhelmsbruch (alle 1929 zu Stolberg) angelegt
1783
Vietzer
Holländer und Woxholländer verlegt, unter dem Namen Wox- holländer neu
angelegt
Logau angelegt
(am 1. 4.1933 mit Woxholländer vereinigt)
1784
Erste Erwähnung
des neu gegründeten Esperance (1928 mit Louisenaue vereinigt) . Fähre bei
Fichtwerder eingerichtet
Nochmaliges
Auftreten der Wanderheuschrecken im Kreis Landsberg
1784
Volkszählung: Landsberg zählt 5 088 Christen und 293 Juden
1785
Besonders
großes Hochwasser
Antoinettenlust
gegründet (mit dem etwa zur gleichen Zeit" gegründeten Louisenaue
vereinigt)
1785
Stillegung der
Tornower Glashütte
1786
In Landsberg
mit Hilfe von Staatsgelder 16 Häuser neu gebaut und 23 in Stand gesetzt
1786 und 1787
Erhebliche
Hochwasser 1788 ,Johanneswunsch
angelegt
1789 und
1790 Erhebliche
Hochwasser
789/90
Heinrich
Zschokke in Landsberg
1794-96 Friedrich
Schleiermacher in Landsberg als Pfarrer tätig
1798
Aufteilung des
Vorwerks Lotzen auf die dortigen Tagelöhner; hiermit Gründung der Gemeinde
Lotzen
1799
Bericht der
Neumärkischen Regierung mit lobender Schilderung des Volks-Charakters,
darin wird u. a. festgestellt, dass 7/10 der Einwohner zur
Landbevölkerung gehören.
1799 Gründung des Landarmenhauses mit Irren- und
Strafanstalt für die Provinz Brandenburg in Landsberg
1800
Der Kreis hat
34 241 Einwohner, die Stadt davon 6 200 Einwohner Industrielle und
handwerkliche Produktion im Wert von 96282 Taler; allein in der"
Wollenzeugmanufaktur" von Werckmeister arbeiten 1 480 Arbeiter
1801 In
der Stadt sind 7 metallne und 455 hölzerne Feuerspritzen vorhanden 1804
Hochwasser im Sommer;
Sozial plan des
Landrats von Rhaden für Misserntejahre 1805 Entstehung der Kolonie
Bürgerbruch 1805-07 Gründung von Bergkolonie
1806 26.
10.
König und Königin passieren Landsberg auf der Flucht nach
Ostpreußen
1806
1. 11.
Nach kampfloser übergabe von Cüstrin kommen erste französische Truppen
nach Landsberg; anschließend zieht die ganze Armee durch die Stadt;
Landsberg erhält mehrmals bis 15000 Mann (30 Mann pro
kleines Haus) Einquartierung; Nachtrupps plündern auf dem Lande 206043
Taler Schulden der Stadt;
26. 11.
Napoleon passiert Landsberg
1807 Gennin wird von
den Franzosen in einer Strafaktion wegen Ablehnung von Requisitionen
niedergebrannt
1807 19.-20. 8.
"Alles auf ganzer Strecke Landsberg-Cüstrin verwüstet" (aus Schilderung
von Percy, Chefchirurg der französischen Armee)
1809 9. 11.
Einführung der Städteordnung von 1808 in Landsberg
Im Landkreis sind noch 17 Teeröfen vorhanden
1810
15.6.
Vernichtung der Folterwerkzeuge auf Verfügung des Oberlandesgerichts
Hochwasser
20. 10.
Errichtung des neuen Land- und Stadtgerichts
1810/11
Erneute Anlage der Straßenbeleuchtung in Landsberg, die zum Teil durch
eine Abgabe für öffentliche Tanzveranstaltungen finanziert wird
1812
Bürgergarde mit
Dienstpflicht bis 60 Jahre anstelle der Schützengilde gebildet
Ab 10.
3.
Durchzug der französischen "Großen Armee" nach Rußland Die Bürgergarde
verhindert übergriffe der französischen Soldaten Wahrscheinliche Anlage
der Schanzen im späteren Quilitzpark
1812
Dezember:
Rückzug der französischen Armee
1813 8. 2.
Marschall Davoust muss unter Druck der Landsberger Bürger einen von ihm
verhafteten Postangestellten freigeben
16. 2.
Erste russische Truppen durchziehen die Stadt
18. 2.
Polnisch/westfälisches Corps besetzt Landsberg für kurze Zeit gegen die
Russen
19.2.
Einrücken russischer Truppen
Karfreitag:
Alarmierung der Bürgergarde wegen vermuteten angeblichen Franzosenangriffs
1813 Jan.- Juli:
548 Zivilisten starben an bösartigem Nervenfieber und Hunderte in
Behelfslazaretten untergebrachte Soldaten der verschiedenen am Kriege
beteiligten Nationen. Begraben wurden sie z. T. auf dem "Franzosen-Fried-
hof" an der Friedeberger Straße (hinter Ehrenbergs Halle)
1813
Beginn der
Bebauung der Bürgerwiesen
1813 Durch
Aufteilung eines Gutes an die Arbeiter der Tornower Glashütte entsteht das
Dorf, das
1819
den Namen
Ludwigsruh erhält
1814
Im April
Gründung eines Wohltätigkeitsvereins und eines Frauen- und Mädchen-
Vereins zur Unterstützung hilfsbedürftiger Krieger, Witwen und Waisen. Hochwasser
1816
Blumberg,
Groß-Cammin, Tamsel und Warnick kommen zum Kreis Küstrin, von wo sie 1836
zurückkehren
1816
Auflösung des
Militärlazaretts in der Garnisonkirche; diese wird danach Schauspielhaus;
die Konkordienkirche wird Garnisonkirche
Hochwasser
1818
Die Stadt
verkauft die Eichen in den Wepritzer Bergen (Vernichtung des dortigen
Waldes)
1819
Kolonist
Schleusener erhält die Genehmigung zur Anlage einer Ziegelei in
Berkenwerder
1820
Letzte
Treibjagd auf Wölfe (bei Trebisch) Etwa im
gleichen Jahr wird der Marktplatz erheblich über der Höhe des ehemaligen
Friedhofs planiert; Anbau der Verkaufsbuden an der östlichen Seite der
Kirche; Durchführung der Bauernbefreiung (für Morrn belegt);
Gründung des
"Neumärkischen Wochenblatt", der ersten regelmäßigen Zeitung in Landsberg I
1820 Russland sperrt
die Grenzen und zwingt den Landsberger Handel zur Umstellung; Rückgang der
Tuchmacherei
1820/25
Planmäßiges
Aufforsten der Stadtforsten
1820/26 Abbruch des
Brücken- und Wasser-Tores und eines Teiles der Stadt- mauer nach der
Zollaufhebung; Pflasterung der Straßen in der Stadt und Anlage von
Fußsteigen; Anlage eines unterirdischen Kanals unter dem späteren
Paradeplatz
1821/22
Umgestaltung
des Inneren der Marienkirche und neue Orgel 1822 Kernein bis auf 2 Gehöfte
durch Feuer zerstört
1823 Pfarrer Krause
(späterer Superintendent) kommt nach Landsberg; der Kirchhof an der
Konkordienkirche wird Parkanlage
1823/25 Ausbau der
späteren Reichsstraße von Tamsel bis Hochzeit und deren Bepflanzung mit
Linden und Pappeln
1824
Kolonie
Scharnhorst angelegt (1935 mit Vietz vereinigt); Neubau des Waisenhauses
in Landsberg
1825
Wepritz durch
Feuer fast völlig vernichtet
1825
Blaseturm des
alten Rathauses abgetragen; Gründung einer Badeanstalt, einer zweiten
Töchterschule, der Sparkasse, einer Druckerei, einer Buchhandlung und
einer Fußboten-Landpost
1826
Pollychen durch
2 Großbrände völlig vernichtet
1827
Die Stadt
erwirbt das Gelände der Grabenmühle und füllt es auf
1827/28
Die
Stadttortürme des Zantocher und des Mühlen-Tores werden abgerissen
1828 Erste
Zwangsimpfung wegen Auftretens von Pocken; Heuschreckenplage; Eröffnung
einer Schule in der Brückenvorstadt
Landsberg hat
9542 Einwohner, 786 Wohnhäuser, 38 Fabriken und Mühlen, 41 öffentliche
Gebäude
1829/50
Im Zanziner
Wäldchen 30 Selbstmorde
1830
Oberförsterei
Hohenwalde eingerichtet; Gründung der Städtischen Sparkasse; Hochwasser
1831
Hundesteuer für
Luxushunde eingeführt; 21. 8.-18. 10. Brechdurchfall (asiatische Cholera);
in Landsberg werden 33 Tote auf einem Sonder- friedhof begraben; besonders
schwere Opfer in Cladow und Heinersdorf, die völlig von der Außenwelt
abgesperrt werden. Der "Alte Friedhof" in der Mühlenvorstadt (Heinersdorfer
Str.) wird geschlossen; Anlage des großen, neuen Friedhofs zwischen der
Stolzenberger und der Wormsfelder Chaussee
1831
Vietz wird
Marktflecken
1832
Aushebung der
die ganze Landschaft gefährdenden "Diebes- und Einbrecherschule" in
Betsche
1834
Abbruch der
letzten Reste der Torgebäude und Mauer an der Warthe 16. 8. Feuer durch
Blitzschlag vernichtet in Zechow 60 Gebäude
1835 20. 5.
Niederschlagung einer Gefangenen-Revolte in der Strafanstalt; 14 Häuser in
der Mühlenvorstadt und auf dem Kietz abgebrannt
1836
Freischulen in
jeder Vorstadt Landsbergs eingerichtet, sehr geringes Schul- geld bzw.
unentgeltlich
1836
Blumberg,
Groß-Cammin, Tamsei und Warnick kommen wieder zum Kreis Landsberg
1837
Gründung einer
"Höheren Töchterschule" (am Schießgraben, spätere Neu- stadt), die am 2.
12. eingeweiht wurde; die Reymannsche Schule ging ein
1838 Überschwemmung
1840 2.2.
Brand der Großen Mühle (Stadtmühle)
1840 Ein Großfeuer
vernichtet die Kirche und einen Teil des Dorfes Pyrehne
1841
Superintendent
Krause, bekannt als Pädagoge und Schöpfer von Kleinkindergärten, stirbt
1841/45
Lenne legt den
Park von Hohenwalde an
1842
Großfeuer in
der Brückenvorstadt, anschließend reiche Spendensammlung (Geld- und
Sachspenden) in der Stadt
1843 "Neue
etablierte Maschinenanstalt Paucksch" gegründet; Gründung des Vereins für
Kleinkinderbewahranstalten zur Einrichtung von Kindergärten
1844
Gründung einer
"Höheren Töchterschule" unter Garantie der Stadt; Gründung des
Verschönerungsvereins
1845 Seit 1836
weitere 26 Strohgedeckte Häuser in der Mühlenvorstadt und auf dem Kietz
abgebrannt
1845
Hochwasser
Das Altarbild von Prof. Begas "Kommet her zu mir
alle, die ihr mühselig und beladen seid" ist in der Marienkirche anstelle
des Marienaltars angebracht
Erste Haustier-
und Gewerbeausstellung im Schützenhaus in Landsberg
18466. 1.
Das 3. Dragoner-Regiment wird von Landsberg nach Bromberg ver- legt
Turnerschaft in
Landsberg gegründet und Turnplatz angelegt
1847
Grundsteinlegung des Städtischen Krankenhauses zur Pflege hilfloser und
armer Kranker (Theaterstrasse. dicht an der Uferstrasse gegenüber dem
Landarmenhaus-Korrigendenanstalt)
1847 19.4.
Tumult und Plünderung wegen Teuerung der Grundnahrungsmittel (speziell
Kartoffeln) und Zorns gegen die Spiritusbrenner; Bildung einer
Sicherheitsgarde aus Bürgern der Stadt
Stehendes
Sommertheater im Wintergarten und Stadttheater im Schramm- schen Saal
genannt
1847/48
Abbruch des
Schauspielhauses (ehemalige Garnisonkirche) und Errichtung der
Gerichtsgebäude auf dessen Platz
1848
Gründung eines
"Demokratischen konstitutionellen Clubb", eines "Patriotischen Verein", 2
neuer Zeitungen "Der Landsberger Bote" und "Das patriotische Wochenblatt",
ferner Gründung einer Bürgerwehr mit Einbeziehung der Schützengilde als
Sondereinheit und Errichtung des Schleiermacher-Denkmals an der
Konkordienkirche Dr. Emil Josef Nürnberger verstorben Raupenfraß in den
Forsten
Errichtung des
ersten Kindergartens
1849
Im September
wird das Dragoner-Regiment Nr. 2 nach Landsberg in Garnison verlegt
Umwandlung des
"Land- und Stadtgericht" in "Königliches Kreisgericht" und Einrichtung
eines Schwurgerichts
Auflösung der
1848 gegründeten Bürgerwehr in Landsberg Vietzer Aufruhr
1850 Ein
Braunkohlen-Bergwerk an der Cladowstraße erwähnt; erneut Hochwasser
Letzte
öffentliche Hinrichtung auf dem Galgenberg am 15. November 1850/51 Abbruch
des alten Rathauses auf dem Markt
1851
Neanderhaus bei
Groß-Cammin als Rettungshaus für gestrauchelte Jugendliche eingeweiht
Beginn des
Baues der Cladower Landstraße (durch eine private Aktiengesellschaft);
Beginn des Baues von weiteren Bürgersteigen ("Trottoir")
1852
Anlage einer
Männer-Schwimm-Anstalt in Landsberg an der Mündung des "Mühlenfließes"
Alte Synagoge
abgerissen
1853
Das
Braunkohlenbergwerk bei Liebenow beginnt mit dem Abbau
1853
Landsberg:
12899 Einwohner (ohne Militär), 932 private Wohnhäuser, 187 Fabriken und
Mühlen, 45 öffentliche Gebäude
1854
Große
Sommerflut, im Kreis Landsberg 23432 Morgen überschwemmt
13. 9. neue
Synagoge (in byzantinischem Stil) eingeweiht
1854/55 Bau der
katholischen Kirche (bis dahin Gottesdienst in der Konkordienkirche
abgehalten)
Winterhochflut
mit starkem Frost
1855
1. und 2. 4.
Außergewöhnlich heftiger Eisgang reißt einen Eisbrecher der Warthebrücke
und den größten Teil der Kanalbrücke fort Der Hospital-Neubau wird seiner
Bestimmung übergeben
Viele seltene Tierarten sind fast verschwunden;
infolge Ausrottung des Kleinraubwildes Oberhandnehmen der Mäuse
185613. 5.
Baubeginn der Eisenbahnstrecke Frankfurt/Oder-Cüstrin-Landsberg-Kreuz und
Bau eines Bollwerks mit 2 Verladekränen
1857
Die Stadt
besitzt noch eine Herde von 1200 Kühen; die "Höhere Bürgerschule" wird
abgerissen
2. 7.
Feier zum 600jährigen Bestehen der Stadt; Aufruf von Frauen der Stadt zur
Gründung eines Vereins zur Unterstützung von verschämten Armen der Stadt.
Errichtung der
Landsberger Gasanstalt durch die "Allgemeine Gas-Aktiengesellschaft zu
Magdeburg".
Verlängerung
der Cladower Landstrasse. bis zur Kreisgrenze 12. 10. Inbetriebnahme des
Bahnhofs in Landsberg
1. 11.
Einführung der Gas-Beleuchtung auf den Straßen
Die
Grundstückspreise in der Stadt sind in 100 Jahren auf das Zehnfache
gestiegen; es gibt in Landsberg nur noch 2 Weinberge
Es bestehen 5
Sterbekassen und 2 Zeitungen: "Das Neumärkische Wochenblatt" und der "Landsberger
Anzeiger", diese erscheinen je 3mal wöchentlich
1859 15. 10.
Einweihung des neuen Gymnasiums; Abbruch der alten Stadtschule am Bollwerk
für den Eisenbahnbau
1860 Ein Bataillon
des Leib-Grenadier-Regiments Nr. 8 bezieht in Landsberg Garnison
1861 5.3.
Gründung des Männer-Turn-Vereins (MTV) in Landsberg
Die private
Höhere Töchterschule wird von der Stadt übernommen Auflösung des
Ratsvorwerks vor dem Zantocher Tor und Bau der Knaben- Bürgerschule auf
dessen Gelände am Lindenplatz
1862
Bildung einer
Turner-Feuerwehr
1864
Bau der
Männer-Badeanstalt an der Kladow-Mündung in Landsberg in neuer Form 1864/65
Bau einer
Zugbrücke über die Warthe in Landsberg
1865/66
Anbau des
Gerichtsgefängnisses an das Gerichtsgebäude in der Neustadt
1866
Ankauf der
Schanzen an der Friedeberger Str. durch die Stadt 1867 Begründung der
Fischzucht in Berneuchen
1867
Die Fertigstellung der Strecke Cüstrin-Berlin
schafft die unmittelbare Ei- senbahnverbindung mit der Hauptstadt
1868/69 Bau der
Chaussee nach Dechsel-Berkenwerder-Schwerin
1872
Die Kirche des
ehemaligen Cistercienser-Klosters Himmelstädt brennt ab Eine Abteilung
Feldartillerie, später (ab 1899) des Regiments Nr. 54, be- zieht in
Landsberg Garnison
1873
Bau des
Aktien-Theaters mit Kaffeegarten, gegründet von Landsberger Bürgern
1874
Gründung der
Pensions- und Invaliden-Kasse der Firma H. Paucksch. (7 Jahre vor Erlaß
der Kaiserlichen Botschaft, die die Schaffung der deut- schen
Sozialversicherung ankündigte)
1874/75
Bau des
Kreishauses (Landratsamt) in der Friedeberger Straße
1875Landsberg hat
20487 Einwohner und 892 Militärpersonen; Anlage des Lützow-Parkes
1876
Umwandlung des
alten Salzmagazins am Bollwerk zur Städtischen Turnhalle
Beginn der
Bebauung des Nordens der Stadt nach Trockenlegung des Sumpfgebietes
1878 1. 4.
Einführung der Armenpflege nach dem "Elberfelder System" mit weitgehendem
Einsatz ehrenamtlicher Kräfte
1879
Bau einer
Mädchen-Volksschule in der Propstei
15.
3.
Marie Juchacz geb.
Gohlke,
Gründerin der Arbeiter-Wohlfahrt, in Landsberg geboren
15. 9.
Gründung der Wilhelm-Augusta-Stiftung (später Verein für Volkswohlfahrt in
Landsberg e. V.)
1881Aufteilung des
Gutes "Schönhof" als Baugelände
1881/82
Verbreiterung
des Durchflusses der Warthe zwischen dem Dorf Zantoch und der "Schanze",
der früheren Burg
1882 Das
Füsilier-Bataillon Nr. 8 wird nach Frankfurt/Oder verlegt Anlage des
Klose-Parks längs der Kladow
25. 9.-2. 10.
Abbruch der Wollwaage in der Wollstr. und Mauerdurch- bruch zur Neuen
Straße (spätere Hindenburgstr.) Gründung einer Sackfabrik durch Max Bahr
1882
Errichtung der
Jakobsbrücke über die Netze bei Zantoch
1883
Bau der
Boas-Groß'schen Siechenanstalt in der Heinersdorfer Str. Gründung des
Städtischen Museums
Landwirtschaftliche und Gewerbe-Ausstellung in Landsberg
1884
Umwandlung der
Turner-Feuerwehr in eine "Freiwillige Feuerwehr"
1888
Das große
Hochwasser der Warthe. Höchster Stand am Warthepegel am 3. 4. = 4,88 m
Eröffnung der
Landes-Irrenanstalt, Friedeberger Chaussee Anlage der Meydamstraße
1889
Verstaatlichung
des Gymnasiums (Königliches Gymnasium nebst Realgym- nasium - später
Realschule)
Gründung des
Gemeinnützigen Bauvereins auf Betreiben von Max Bahr (der bis 1945 etwa
1000 Wohnungen mit Gartenland für Arbeiter in Landsberg schuf)
1890
Der neue
Schlachthof wird seiner Bestimmung übergeben
Das alte
Waisenhaus in der Schloß straße dient bis 1924 als Rathaus
10 von 12
Verkaufsbuden an der Marienkirche werden abgebrochen
1891
16. 5.
Beginn des Neubaus des neuen Waisenhauses in der Zechower Str. Gründung
der Mechanischen Netzfabrik Draeger & Mantey Der Verein für Geschichte der
Neumark gegründet
1892
Landsberg
scheidet aus dem Landkreis aus (kreisfreie Stadt), nachdem die
Einwohnerzahl 25 000 überschritten ist
Das neue
Postgebäude ersetzt das zu klein gewordene alte an gleicher Stelle
Gründung einer betrieblichen Sparkasse bei Max Bahr's Betrieben
1895
Bau einer
Kaserne für die Artillerie in der Meydamstr.
1896
Inbetriebnahme
des Wasserwerks am Zanziner Wäldchen und Einrichtung einer
Straßen-Abwasser-Kanalisation
1. 12.
Inbetriebnahme der Bahnstrecke vom Bahnhof Brückenvorstadt nach Schwerin
und Meseritz
Schenkung des
Pauckschbrunnens auf dem Markt in Landsberg
1898
Gründung des
Serum-Instituts Dr. Schreiber GmbH; Anlage der Städtischen
Frauen-Badeanstalt Schaffung einer
Parkanlage in der Bismarckstr.
Bau der
Eisenbahnbrücke und Verbindung des Hauptbahnhofs mit der Brückenvorstadt
(1.3.99)
1899
Anlage des
Quilitzparks, einer Schenkung des Bankiers Quilitz, sowie der Anlagen am
Wasserwerk
1899
29. 7.
Inbetriebnahme des Elektrizitätswerkes und der elektrischen Straßenbahn
durch die Elektrizitäts-Gesellschaft "Helios", Köln 1. 10. Errichtung der
Volksbibliothek und Lesehalle
1900
Landsberg hat
33 597 Einwohner
1901
Pfarrer Hobus
findet den "Götzen von Dechsel"
Umwandlung der
Bürgerschule in eine Knaben-Mittelschule (ab 1903 mit 8 Klassen)
Anlegung der
Kanalisation in Landsberg
1902
Die Gas-Anstalt
geht schuldenfrei in den Besitz der Stadt Landsberg über 1902/04 Anbau des
Krankenhauses
1903 Die Stadt
erwirbt 98 Morgen zur Vergrößerung des Zanziner Wäldchens 1903/04 Max Bahr
gründet und errichtet die Jutespinnerei
1905
Professor
Schoenflies, Königsberg, schenkt der Stadt seinen Weinberg zur Anlage des
Schoenflies-Parks. Einführung der
Betriebsräte in der Jutefabrik Tierschau und Gewerbeausstellung
1.7.
Brand der Zugbrücke über die Warthe in Landsberg Gründung des "Turnverein
Vater Jahn"
1906
Schenkung des
Kosakenberges an die Stadt durch Prof. Schoenflies
1907
Eröffnung des
Kinderheims der Jutefabrik; Anlage der Freibadeanstalt am Kietz
1907 21.10.
Einweihung der neuen katholischen Kirche
1908
Ankauf der
Koch'schen Wiese (Eisbahn) durch die Stadt
Die Jutefabrik
in Landsberg wird zur größten dieser Branche in Deutsch- land erweitert
Anlage der
Brahtz-Allee
1910
Erweiterung des
Quilitzparkes
1911
Einrichtung der
ersten Schul küche (an der neuen Mädchen-Volksschule in der Heinersdorfer
Str.)
Richtstr. 1 und
2 werden angekauft und dienen der städtischen Verwaltung
23.-24. 7.
Brand des Turmes der Konkordienkirche infolge Blitzschlags
1912
Einrichtung der
Mädchen-Mittelschule
1. 8.
Inbetriebnahme der Bahnstrecke nach Zielenzig
15.9.
Inbetriebnahme der Bahnstrecke nach Soldin
Max Bahr
gründet die" Volkswohlfahrts-Aktiengesellschaft"
1912/13
Ankauf des
Kladowteiches durch die Stadt und nach der Regulierung Schaffung des
Kaiser-Wilhelm-Parkes (1914) (Späterer Stadtpark)
Die Stadt
erwirbt die Große Mühle, die Fernemühle und die Hintermühle 1913 18.9.
Brand der hölzernen Kanalbrücke
1. 12.
Das Armenheim in der Mittelstrasse wird bezogen
1913/14
Bau und
Inbetriebnahme des Volkswohlfahrtshauses und der Turnhalle in der
Moltkestr. (zunächst als Reservelazarett)
1914 1.4.
Insgesamt bestehen 23 Stiftungen verschiedenen Umfanges für soziale Zwecke
in der Stadt
Erweiterungsbau für das Lyzeum und Begründung
eines pädagogischen Seminars am Ober- lyzeum (1924 abgebaut) Bau der neuen
Kanalbrücke
August:
Beginn des I. Weltkrieges
Ab 24. 8.
Eintreffen der Flüchtlinge aus Ostpreußen
15. 10.
Inbetriebnahme der Hochbahn
1915
Anfang:
Einrichtung der ersten Kriegs-Volksküche Anlage zahlreicher Schrebergärten
1. 10.
Amtsantritt von Otto Gerloff als "Erster Bürgermeister", nach 1 Jahr zum
"Oberbürgermeister" ernannt
1917
Bestimmung,
dass das Obst aus den städtischen Alleen nur im Stadtkreis zu mäßigen
Preisen und nicht an Großhändler verkauft werden darf
Das
"Aktien-Theater" wird "Stadttheater"; Gründung des "Konzert- und
Theater-Vereins" und eines privaten Wohlfahrtsamts
1917
Ankauf des
Gutes Neusoest durch die Stadt
Abnahme der
Kirchenglocken
1918
In Landsberg
bestehen 3 Kleinkinderbewahranstalten und 3 Kinderhorte
November:
Ende des Krieges; Dank des Wirkens des Arbeiterrats herrscht auch nach der
Revolution Ruhe und Ordnung
27. 11.
Auflösung der Rot-Kreuz-Sanitätswache auf dem Bahnhof durch den
Soldatenrat
1919 Januar:
Weitere übergriffe des Soldatenrats, der für sich das Recht beanspruchte,
darüber zu entscheiden, welche Gesetze und Verordnungen der Regierung in
Landsberg anzuwenden seien, scheitern am Widerstand von Arbeiterrat,
Magistrat, Stadtverordneten und Beamtenschaft
1919 25.-26. 6.
Plünderungen (u. a. des Proviantamts) und Unruhen unter Führung
Jugendlicher; Gründung einer Einwohnerwehr, die auf Anordnung der
Siegermächte wieder aufgelöst werden muss
Nach Auflösung
des Reserve-Lazaretts in der Turnhalle des Volkswohlfahrtshauses wird die
alte Turnhalle am Bollwerk als Lagerhaus für die
Dampfschiffahrtsgesellschaft hergerichtet
Abbruch der
Stadtmauer beiderseits der Hindenburgstr., Wohnungsbau,
1919
Beginn des
Baues der Siedlung am Galgenberg (Soldiner Str.), sowie Bau der Häuser an
der Ancker- und Ebertstr.
18. 10.
Brand des Rathauses Richtstr. 4
Errichtung der
landwirtschaftlichen Winterschule
Errichtung der
Volkshochschule, zunächst mit Fortbildungskursen für technische Berufe
(1922 wieder eingestellt) Zuzug von 1 112 Flüchtlingsfamilien
Die
"Preußischen landwirtschaftlichen Versuchs- und Forschungsanstalten" -
seit 1906 in Bromberg - kommen nach Landsberg, desgleichen das Mutterhaus
des Deutschen Roten Kreuzes aus Gnesen
Schwester Luise
Albrecht wird erste Kreisfürsorgerin des Landkreises
1920 1.4.
Errichtung
des Städtischen Wohlfahrts- und Jugendamtes Das Rote Kreuz betreut u. a.
370 Flüchtlingsfamilien
15. 10.
Ablieferung und Vernichtung aller Waffen der Zivilbevölkerung
1921
übergreifen der
kommunistischen Märzaufstände von Mitteldeutschland wird nach Entdeckung
der entsprechenden Pläne verhindert
Einrichtung
einer realgymnasialen Studienanstalt am Lyzeum
1. 7.
Neubau des 1920 von Posen nach Landsberg verlegten Preußischen
Hygiene-Instituts in der Zechower Str.
Errichtung
eines Wohngebäudes für die DRK-Schwesternschaft und - un- ter Einbeziehung
der Robert Bahr'schen Stiftung von 1903 - eines städ- tischen Säuglings-
und Kinderheims
Schaffung
kleinerer Grünanlagen, darunter der Spielplatz an der Ancker- straße
1922
Errichtung
einer Jugendherberge in Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und
Wandervogelarbeitsgemeinschaft
10.-18. 6.
Erste Ostdeutsche Landwirtschaftswoche mit Industrie- und
Gewerbeausstellung
Anpflanzung
mehrerer kleiner Anlagen
Ausbau des 1920
von der Stadt übernommenen Ferienheimes in Altensorge
Schaffung der
"Freien Vortragsvereinigung" anstelle der Volkshochschule 1923 1.2.
Errichtung der "Höheren Lehranstalt für praktische Landwirte"
Die
"Realschule" wird "Oberrealschule"
Höchststand der
Arbeitsuchenden: 16.500; davon im Stadtgebiet 6.735
Begradigung des
Unterlaufs der Kladow zur Verbesserung der Wiesen zwischen Kladow u.
Heinersdorf
Gründung des "Berneuchener
Kreises" evangelischer Theologen, die sich um Lösungen der Probleme der
neuen Zeit bemühen
November:
Zusammenrottungen, nachdem aufgrund des von Reichspräsident Ebert
verhängten Ausnahmezustandes ein Kommunistenführer verhaftet wurde; die
Schutzpolizei ist Herr der Lage
1923/24 Großer Schaden
an den Kiefernwäldern durch die Forleule (Raupenfraß)
Bau des neuen
Stadthauses in der Schlossstrasse
1923/26
Bau der
massiven Brücke über die Warthe in Landsberg - später »Gerloff-Brücke"
genannt - und Abbruch der 1905 als Notbrücke erbauten Holzbrücke
1924
Schaffung
mehrerer kleinerer Grünanlagen am Schießgraben und an der Kladow aufwärts
1924Aufteilung des
Gutes TamseI durch die »Eigene Scholle"
Aufteilung des
Gutes in Groß-Cammin, Ansiedlung von Bauern aus der Provinz Posen
Am Jahresende
betragen infolge der Inflation die Einlagen bei der Stadtsparkasse weniger
als 7'2 Million RMark gegenüber 21 Millionen Goldmark 1913
1925
Einwohnerzahl:
des Landkreises: 56003; der Stadt: 43685; in der Stadt: 85 v. H.
evangelisch, 8,5 v. H. katholisch Umbau des Stadttheaters
Der Verlust der
Ostgebiete macht sich insbesondere durch Rückgang des Schiffsverkehrs
bemerkbar: 1925 (nach 6 Jahren ganz geringen Verkehrs) nur 2987 Fahrzeuge
und 3371 Flöße gegenüber 1913 6960 Fahrzeugen und 2 525 Flößen
1925
Gründung der
»Ostdeutschen Pflanzkartoffel GmbH", die bereits im Winter 1926/27 einen
Umsatz von mehr als 200 000 Zentner Saatkartoffeln erzielt
1926
Anlage des
Rosen- und Steingartens im Stadtpark
Herbst: Die
»Fememordprozesse" gegen Angehörige der Küstriner »Schwarzen Reichswehr"
vor dem Landsberger Schwurgericht Bau der Straßenbahn bis zur Kanalbrücke
1927
Einweihung der
neuen Netzebrücke - Swart-Brücke - bei Zantoch
Aufdeckung
eines Friedhofs aus der frühesten Eisenzeit mit einem Götzengrab in
Kernein
Bau der St.
Josefs-Kapelle in der Schützenstr. (Brückenvorstadt)
1928 28. 5.
Tod von Carl Teike (Komponist von »Alte Kameaden" und »In Treue fest")
Erweiterungsbau am Städt. Krankenhaus in der
Zechower Straße Zanzhammer wird umgebaut, es entsteht (neben Altensorge)
ein Kindererholungsheim
Einweihung des
Mu.tterhauses vom Roten Kreuz an der Friedeberger Straße
Die neue
Gemeinde »Diedersdorf", durch Zusammenlegung von Charlottenhof, Alt- und
Neu-Diedersdorf, entsteht
Louisenaue mit
Esperance und Antoinettenlust vereinigt Massow und Nieder-Alvensleben
zusammengelegt 1928/29 Bau der Warthebrücke bei Fichtwerder
Bau der
Lutherkirche an der Dammstr. in Landsberg, deren Einweihung am 14. 12. 30
erfolgt
1928/30 Bau des
Volksbades an der Neustadt in Landsberg
1929
Poststraßen-Durchbruch zur Neustadt; Abbruch des "Kommandantenhauses"
Richtstr. 4 und Neubau der Stadtsparkasse mit Ratskeller 11. 8. Einweihung
des Stadions am ehemaligen Exerzierplatz Windhose richtet in Dechsel
großen Schaden an
Pyrehner
Holländer und Groß-Rehne werden zu "Brückendorf" vereinigt Die neue
Gemeinde Lipke wird aus 4 Gemeinden gebildet
Vereinigung von
Johanneshof mit Clementenschleuse und Friedrichstal
Warthe-Netzebruch-Gesetz erlassen (Grundlage zum besseren Hochwasserschutz
besonders im unteren Netzebruch)
Stolberg durch
Zusammenlegung von Klein-Cammin und Wilhelmsbruch gebildet
1930 25.9.
Tod des Ehrenbürgers der Stadt Landsberg Max Bahr
Liebenthal mit
Blockwinkel-Plonitz vereinigt
Ludwigstal,
Bergenhorst und Bayershorst zu "Ludwigshorst" zusammengelegt
Ein Großfeuer
vernichtet einen großen Teil von Wormsfelde
1931Die "Eigene
Scholle" teilt das Gut Jahnsfelde auf
Derschau mit
Leopoldsfahrt und RodenthaI vereinigt
Die Stadt
Landsberg hat 45 940 Einwohner
1932 Januar:
Protest der Stadtverordneten und der Forschungsgesellschaft für die
Landwirtschaft gegen die Auflösung von 3 Instituten der
Forschungsanstalten
März:
Die Volksküche speist täglich 1 100 Personen für je 8 Pfennig
April:
16.000 Arbeitslose im Arbeitsamtsbezirk einschließlich.
Wohlfahrtserwerbslose in der Stadt
Bei der Wahl
zum Landtag starkes Ansteigen der Stimmen für die Nationalsozialisten
16.8.
Bombenanschlag auf das Haus Kladowstr. 115
28. 9.
Gründung der "Gesellschaft zur Förderung des Musiklebens in Landsberg/W."
6. 11.
Erhebliche Stimmverluste der Nationalsozialisten bei der Wahl zum
Reichstag; Stimmgewinne der Deutschnationalen, der Deutschen Volkspartei
und der Kommunisten
14. 11.
Einrichtung eines Arbeitsdienstlagers in Landsberg
1932/34
Ausgrabung der
11 Burgen auf der Zantocher Schanze
1933 Februar:
Im Arbeitsamtsbezirk 14600 Erwerbslose und 2180 Wohlfahrts- erwerbslose
Fehlbetrag im
Stadtetat 1,3 Millionen Mark
5. 3. und 12.
3.
Wahlsiege der Nationalsozialisten Juni: Merklicher Rückgang der
Arbeitslosenzahl
Errichtung des
Ehrenmals für die Gefallenen des I. Weltkrieges im Quilitz- park
1933/34
Siedlung an
der Brahtz-Allee angelegt (1. Spatenstich am 11. 11. 33), Kosten je Haus
DM 3 000,- (durch Reichsdarlehn finanziert) Entstehung der
Stadtrandsiedlungen an der Kuhburg
1934
Landsberg hat
46 000 Einwohner
Verbreiterung
der Heinersdorfer Schlucht, Meliorierungs- und Entwässerungsarbeiten in
Bürgerbruch
Groß- und
Klein-Czettritz zu Zettritz vereinigt
1935
Die Zahl der
Arbeitslosen in der Stadt sinkt erstmals unter 1 000
1. 7.
Vietz wird Stadt und mit Scharnhorst und Radorf vereinigt; es hat 5 500
Einwohner
21. 9.
Landsberg wird wieder Garnisonstadt nach dem Bau der »General-
von-Strantz"- und der» Walter-Flex"-Kaserne Einrichtung einer Frauenschule
in Landsberg
1936
Fertigstellung
der Eisenbahnlinie Schwerin-Alt-Beelitz über Morrn und Lipke.Die Pächter der
Siedlungen in Bürgerbruch werden Eigentümer (Freiwillige Bodenreform der
Stadt)
Anstelle des
Altarbildes von Begas wird wieder der Marienaltar in der Marienkirche
aufgestellt
Erstmals
ausgeglichener Haushaltsplan der Stadt und Senkung der Bürgersteuer
1937
Abbruch des
1855 erbauten Hospitals und Bebauung der Lugestasse
1938
Neubau der
Staatlichen Oberschule (Staatliches Gymnasium mit Oberrealschule)
Die Städtischen
Berufs- und Berufsfachschulen beziehen das alte Gymnasialgebäude
1938/39
Bau des
Finanzamts
1939Wiederaufbau
der abgebrannten Fernemühle
1939/40
Das Gut
Hohenwalde wird von der "Eigenen Scholle" in 20 Neu- bauernsiedlungen und
ein Restgut aufgeteilt
1940 Einwohnerzahl
des Landkreises: 53.000; der Stadt: 49.000 (rund) Errichtung des Werkes
Landsberg der I. G. Farbenindustrie AG
1941
Einrichtung der
Obus-Linie vom Bahnhof zur IG.-Farben-Fabrik
1943
Einsturz des
alten Salzmagazins am Bollwerk (spätere Turnhalle und danach ab 1919
Lagerhaus)
1944
Konstruktion
und Einsatz des ersten deutschen Obusschleppers in Landsberg
1945 30.1.
Kampfhandlungen um Stolzenberg um 4 Uhr
30. 1.
Kampflose Besetzung u. a. von Gralow durch die Rote Armee;
16 Uhr
Sprengung der Warthebrücke in Landsberg durch ein deutsches Kommando
Gegen Abend:
Lorenzdorf brennt,abends kampflose Besetzung von Landsberg, Abzug
der letzten deutschen Soldaten nördlich der Stadt über Merzdorf
31. 1.
Besetzung von
Merzdorf, Beginn allgemeiner Plünderungen und Vergewaltigungen durch die
Besatzungstruppe
Anfang Februar
Abbrennen eines großen Teiles der Innenstadt von Landsberg, Löschverbot
Mitte Februar:
Erklärung, dass Saboteure die Brände gelegt hätten, Löschen befohlen
28. 2.
Einsetzung des Bürgermeisters Paul Schulz März: Verschärfte Verhöre und
Deportationen 28. 3. Einsetzung einer polnischen Verwaltung
April:
Aufruf des später deportierten Bürgermeisters Paul Schulz und anderer
Bürger Landsbergs an die geflohene Bevölkerung, zurückzukehren
8. 5.
Kapitulation des Deutschen Reiches
Juni:
Ausweisung der verbliebenen Bevölkerung von Kreis und Stadt mit
2"Stunden-Frist,
so am 23. 6.
aus Tamsel, am 26.-30. 6. aus Landsberg
2. 8.
Unterzeichnung des Potsdamer Abkommens
1946 3. Dez.:
Ausweisung des größten Teils der noch zurückgebliebenen Bevölkerungsgruppe
19475. Mai
Ausweisung der letzten 600 Deutschen aus Landsberg
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