• Abkürzungen
    In vielen alten Kirchenbucheinträgen wird das Abkürzungszeichen "l" an die Stelle des heutigen Punktes gesetzt.
    Beispielsweise:  Hl = Herr
                              gebl = geboren
                              weil. = weiland = ehemals
                               ehel = eheleiblicher Sohn/Tochter

     

  • Aboville
    Dies ist ein System, mit dem man die Nachfahren einer Person eindeutig nummeriert. Das erste Zeichen im "Code" ist immer ein Buchstabe. Dieser Buchstabe (A) kennzeichnet die Generation des Probanden. Er enthält den jeweils ältesten Vorfahren der Linie den sogenannten SPITZENAHN. Seine Kinder erhalten den Buchstaben B (also B 1, B 2, ...),Die Enkelkinder erhalten den Buchstaben C und eine Nummer, die sich aus der Nummer ihres Vorfahren sowie einer durch einen Punkt abgetrennten fortlaufenden Nummer zusammensetzt.
     Bei den nachfolgenden Generationen wird entsprechend fort gefahren. Das Ganze sieht dann etwa so aus:
    >1. Generation: A (Spitzenahn)
    >2. Generation: B1 B2 B3
    >3. Generation: C1.1 C1.2 C2.1 C3.1
    >4. Generation: D1.1.1 D1.2.1 D2.1.1 D2.1.2 D3.1.1
    >usw.
    Je mehr Generationen existieren, um so länger wird die Zahlenreihe. Das sieht dann zwar verwirrend aus, hat aber den Vorteil, dass man die Verwandtschaftsverhältnisse zum Spitzenahn quasi rückwärts lesen kann. So ist zum Beispiel D.1.2.1 das erste Kind des zweiten Kindes des ersten Kindes des Spitzenahnen. D2.1.1 ist hingegen das erste Kind des ersten Kindes des zweiten Kindes des Spitzenahnen.
     

  • ADB - Allgemeine Deutsche Biographie (1873-1912) "Kulminiertes Register" der Personenartikel in Maskenabfrage, völlig frei online-zugänglich zählt auch international zu den grössten historisch-biographischen Lexika. Von 1875 bis 1912 wurden von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 56 Bände mit insgesamt mehr als 26.500 Artikeln herausgegeben
    (
    http://mdz2.bib-bvb.de/ndb/ndbindex.htm/ndbmaske.html
     
  • Adjuvant
    Gehilfe
     

  • Ahnengemeinschaft:
    haben zwei - von einem gleichen Probanden abstammende Nachkommen, wobei die jeweilige - auch unterschiedliche Generationszahl, in denen sie selber vorkommen - keine Rolle spielt
     

  • antea deflorata et quidem olim alio:
    "die früher entjungferte, und zwar damals von einem anderen"
     
  • Auszügler:
    ist ein Bauer, der sein Gut an seine Erben übergeben oder an Dritte verkauft hat und aufgrund seiner Auszugsrechte auf dem Altenteil des Hofes lebte - einem Geschoß des gleichen Hauses oder einem separaten Gebäude. Er wurde dort vom neuen Besitzer, meist Sohn oder Schwiegersohn, mit einer vertraglich vereinbarten Menge an Naturalien (dem Auszug) versorgt.
     
  • Aszendenz:
    Die Aszendenz (Erfassung der Vorfahren)besteht aus den natürlichen Eltern, Großeltern und den weiteren Vorfahren eines Probanden. Die Anzahl der Personen in jeder Generation verdoppelt sich in jeder zeitlich nachfolgenden Generation. Die Darstellung der Aszendenz erfolgt in Form einer Vorfahren- bzw. Ahnentafel oder Ahnenliste.
     

  • Consens:
    Einwilligung
     

  • Choradjuvant:
    bezahlter Kirchenchorsänger

     

  • Deszendenz:
    Die Deszendenz wird die gesamte Nachkommenschaft einer Person oder eines Ehepaares, der "Stammeltern", bezeichnet. Ihre Darstellung erfolgt in Form der Nachfahrentafel oder Nachfahrenliste. Sie umfasst auch die Töchternachkommen anderen Namens. Dagegen erfolgt die Darstellung einer auf den Mannesstamm beschränkten Nachkommenschaft, eines "Geschlechtes", in Form einer Stammtafel oder Stammliste. Sie umfasst nur die Träger des Stammesnamens mit deren Ehegatten. Auch für die Darstellung der Deszendenz kann entweder die Tafelform oder die Listenform gewählt werden.
     

  • Dispens:
    Befreiung/Entbindung von einer Verpflichtung bzw. eine Einzelaufhebung eines Gesetzes
    beispielsweise war ein Ehedispens die Befreiung von dem Gesetz, keine Verwandten heiraten zu dürfen. Dieses Dispenses bedurften beispielsweise Cousin und Cousine, wenn sie heiraten wollten.
    In der kath. Kirche hat grundsätzlich der Papst die Vollmacht, von Ehehindernissen zu dispensieren. Er delegiert diese Vollmacht aber an den zuständigen Bischof, dieser wiederum lässt sich durch seinen Generalvikar vertreten. Allerdings bei einem Hindernis der Blutsverwandtschaft im 2. Grad wurde nur von Rom dispensiert. Ein Hindernis der Blutsverwandtschaft im 1. Grad wurde nie dispensiert.
    Dispens-Abkürzungen

    DvBl = Dispens vom Hindernis der Blutsverwandtschaft
    DvSchw = Dispens vom Hindernis der Schwägerschaft
    DvA = Dispens vom Aufgebot 
    DgV = Dispens vom Hindernis der geistigen Verwandtschaft
    DvgZ = Dispens von geschlossener Zeit
    Gr = Grad der Verwandt- oder Schwägerschaft
    u. = und a. = aus Wwe = Witwe
    Wwr = Witwer

     

  • ejusten Þ eiusdem = Genitiv Singular von idem, eadem
    = desselben, derselben.
    Oft wir das in KB auch abgekürzt geschrieben : "ej." oder "ejd"
     
  • IMHO
    in my humble opinion - meiner unmaßgeblichen Meinung nach
     

  • Filiation:
    [Nachweis der] Abstammung einer Person von einer anderen.
     

  • filiola - filia
    Tochter
     

  • filiolus - filius
    Sohn
     

  • Genealogie:
    Familien- und Geschlechterforschung.
     

  • Generationszahl:
    Die Elterngeneration ist dabei die 1.(!) Generation. Diese Festlegung sollte einheitlich für die gesamte Genealogie gelten (nicht nur für die quantitative), da dann die Anzahl der (theoretischen) Ahnen innerhalb der Generation auch der jeweiligen Zweierpotenz der Generationszahl entspricht 1).

    Hier wird erstmals zur Unterscheidung zwischen Vorfahren- und Nachfahrengeneration vorgeschlagen, die Vorfahrengenerationen mit negativen und die Nachfahrengenerationen mit positiven Vorzeichen zu versehen (Gesamtverwandtschaft des Probanden!). Diese Bezeichnungsweise steht im Einklang mit der Normung der fortschreitenden Zeit in Koordinatensystemen (DIN 461).
     

  • Generationsübersicht

    NAMEN GENERATION ANZAHL d.Personen ZIFFER
    Proband  

    1

    1

    Eltern I

    2

    2-3
    Großeltern II 4 4-7
    Urgroßeltern III 8 8-15
    Alteltern IV 16 16-31
    Altgroßeltern V 32 32-63
    Alturgroßeltern VI 64 64-127
    Obereltern VII 128 128-255
    Obergroßeltern VIII 256 256-511
    Oberurgroßeltern IX 512 512-1023
    Stammeltern X 1.024 1.024-2.047
    Stammgroßeltern XI 2.048 2.048-4.095
    Stammurgroßeltern XII 4.096 4.096-8.191
    Ahneneltern XIII 8.192 8.192-16.383
    Ahnengroßeltern XIV 16.384 16.384-32.767
    Ahnenurgroßeltern XV 32.768 32.768-65.535
           

     

  • Geschoss
    veraltet für Steuern
     

  • Grotefend - "Grotefend-Online":

    "Zeitrechnung des Deutschen Mittelalters und der Neuzeit" von Hermann Grotefend, 2 Bde, Hannover 1891-1898, Neudruck Aalen 1970. HTML-Version von Dr. Horst Ruth.

    Mit diesem großartigen Hilfsmittel ist jeder von Euch in der Lage, seine Fragen zu Datumsumrechnungen, kirchlichen Datumsanga-ben, und zu vielem anderen mehr online selbst zu klären.
    www.manuscripta-mediaevalia.de/Handschriften-Forum.htm
     

  • Implex:
    Ahnengleichheit, beispielsweise infolge der Heirat von Cousin und Cousine oder anderen Blutsverwandtschaften des Ehepaares.
     

  • Besonderheiten bei Kirchenbucheinträgen:
    Stehen Eintragungen auf dem Kopf, handelt es sich um unehelich geborene oder Findelkinder, Selbstmörder, Ketzer, Hingerichtete oder an der Menschen, die nicht ins religiöse Bild der damaligen Zeit passten und so gekennzeichnet wurden.
    Auch verschiedene andere Zeichen - beispielsweise eine Hand - deuten auf irgendwelche "Missstände" zum Kirchenbucheintrag hin.

     

  • Länderabkürzungen:
    POM Pommern
    OBB Ostbrandenburg 
    OPR Ostpreußen
    WPR Westpreußen
    POS Posen
    OSL Oberschlesien
    NSL Niederschlesien
    AL Elsaß
    LO Lothringen
    BÖH Böhmen
    MÄH Mähren
    BW Baden-Württemberg
    BY Bayern
    BL Berlin
    BB Brandenburg
    HB Bremen 
    HH Hamburg
    HS Hessen
    MV Mecklenburg-Vorpommern
    NS Niedersachsen
    NW Nordrhein-Westfalen
    RP Rheinland-Pfalz
    SL Saarland
    SN Sachsen
    SA Sachsen-Anhalt
    SH Schleswig-Holstein
    TH Thüringen
     

  • mit der Axt copuliert:
    "Trauung mit der Axt" bedeutet Trauung unter Zwang, wodurch verhindert werden sollte, dass der Mann sich der Pflicht zur Vaterschaft entzieht. Sie erfolgte auf Befehl der weltlichen Obrigkeit oder auf Anordnung der kirchlichen Amtsbehörde, um weiteres öffentliches Ärgernis zu vermeiden.
     

  •  altes Währungszeichen für Mark
     

  • Monatsbezeichnungen alt:

      • 7ber steht für septem, also sieben, für den Monat September

      • 8ber steht für octo, also acht, für den Monat Oktober

      • 9ber steht für novem, also neun, für den Monat November und

      • 10ber, also decem, zehn, für den Monat Dezember.
         

  • Nachfahren
    Für die Nachfahrenliste haben sich bisher 2 Bezeichnungssysteme durchgesetzt. Diese werden für patriarchalische oder nichtpatriarchalische Systeme so eingesetzt
     

  • NN
    lat. = nomen nescido - "den Namen weiß ich nicht"
    lat. = nomen nominandeum - "Name wird noch benannt"
    lat. - nomen nominandum "der zu nennende Name  unbekannt"
    engl. = No Name = keinen Namen

     

  • Proband:
    Ausgangspunkt einer Ahnentafel - also derjenige, für den eine Ahnentafel aufgestellt werden soll.
     

  • Quassowski-Kartei:
    Hans Wolfgang Quassowski (* 27. Oktober 1890 in Harburg, † 25. November 1968 in Berlin) ist der Autor der so genannten Kartei Quassowski. Die etwa 350.000 Eintragungen umfassende Kartei ist in 50 Jahren aus weitgestreutem privaten Forschungsinteresse entstanden. Sie schöpft zu einem großen Teil aus nicht veröffentlichten und heute verlorenen Quellen und betrifft vorwiegend Personen aus Ostpreußen. Die Kartei besteht aus Karteikarten, auf denen Quassowski handschriftlich Fundstellen zu familienkundlichen Daten vor allem aus Ostpreußen, aber auch Pommern, Danzig, Berlin und Schlesien erfasst hat. Die Kartei wurde nach dem Tode Quassowskis vom VFFOW als 24-bändiges Nachschlagewerk herausgegeben.
    Quelle:
    www.genealogy.net (Reinhard J. Freytag)
    Namensregister:
    http://www.kartei-quassowski.de.vu

     

  • Quellensammlung:
     

    Adelskalender

    Adelsregister

    Adressbücher

    Allgemeine deutsche Biographie ADB

    Archive

    Bürgerbücher

    Deutsche Geschlechterbücher DGB

    Einwohnermelderegister

    Familienarchive

    Friedhöfe/Friedhofsverwaltung

    Genealogische Nachlässe

    Genealogische Vereine

    Gerichtsprotokolle

    Grundbücher

    Handwerkskammer

    Heimatmuseen

    Kirchenarchive

    Kirchenbücher

    Leichenpredigten

    Lokalzeitungen

    Militärlisten

    Pfarrchroniken

    private Aufzeichnungen

    Schenkungsurkunden

    Standesamt

    Steuerlisten

    Universitätsmatrikel

    Urkunden

    Verwandte/Bekannte

    Zedlers Lexikon

    Zeitungsarchive

    Zunftbücher

     

  • Rufnamen:
    Wie der Name schon sagt, ist es der Name, mit dem das Kind täglich "gerufen" wurde, also ganz unmittelbar, und ganz direkt. Dabei wird im Laufe des Lebens dieser "Ruf" verändert, tendenziell:
    -  von lang zu kurz             (Johannes   -> Johann)
    -  von kompliziert zu einfach   (Maximilian -> Max)
    -  von deutsch zu englisch      (Friedrich  -> Frederic)
    ...und alle möglichen anderen Veränderungen, auch rückwärts.
    Erst spät haben sich in den Kirchenbüchern Zeichen und Bemerkungen eingebürgert, schon bei der Taufe den 'gewollten' Rufnamen zu bezeichnen, z.B. Untersteichungen. Doch, wie so oft im Leben, es blieb nicht so bei den Kindern, wie´s die Eltern weiland einmal wollten. Das praktische Leben ist allemal stärker als elterlicher Wille.
    Somit ergibt sich für uns bei der Eintragung der Ruf-Namen, dass wir zwar den bei der Taufe als solchen gekennzeichneten Namen als 'Rufnamen' eintragen, nicht aber sicher sein können, diesen über die ganze Lebenszeit des Probanten auch beibehalten zu können.
     

  • Sermon:
    Predigt
     

  • Die Spitzenahn (auch "tote Punkte" genannt) Der älteste bekannte Vorfahre in einer Familienlinie. Es gibt davon in jeweils in jeder Familie einen.
     

  • Stammbaum:
    Der Stammbaum ist die bildliche (baumförmige) Darstellung einer Stammtafel. Auf dem Stammbaum werden die Personen eines Stammes anders angeordnet als auf der Stammtafel. Da der Baum von unten nach oben wächst, erscheint hier der Stammvater am untersten Teil des Baumstammes, und die nächsten Generationen folgen aufwärts, werden als Äste und Zweige seitwärts ausgestreckt, bis die jüngsten Sprossen als Blätter erscheinen. Die künstlerische Darstellung eines Stammbaumes ist abhängig von der individuellen Ausbreitung des darzustellenden Familienstammes. Die jeweilige Ausbreitung eines Familienstammes kann verschiedene Formen eines Stammbaumes bewirken.
     

  • Stammliste:
    Für die Darstellung in Listenform ergeben sich zwei verschiedene Möglichkeiten der Anordnung, nämlich die fortlaufende und die unterbrechende Liste. Die fortlaufende Liste schließt jeder Person sofort ihre gesamte Nachkommenschaft an, wobei jede Generation der Gesamtliste um das gleiche Stück nach rechts eingerückt wird. Auf den Stammvater folgt also z. B. sein ältester Sohn, dann – vielleicht über mehrere Seiten – dessen Deszendenz und erst dann das zweite Kind des Stammvaters, das wieder entsprechend seinem älteren Bruder nur wenig eingerückt wird. Die unterbrechende Liste besteht dagegen aus einzelnen Kleinfamilien (Eltern und Kindern). Dabei werden Kinder, deren Nachkommenschaft dargestellt werden soll, nur kurz mit Hinweis auf die folgenden Kleinfamilien erwähnt und dort ausführlich mit ihren Kindern genannt, während die nächsten Generationen in weiteren Kleinfamilien erscheinen. Beide Formen haben Vor- und Nachteile. Für die Zusammenstellung der genealogischen Daten im Stadium der Erforschung ist die unterbrechende Liste vorzuziehen, für die Veröffentlichung die fortlaufende Liste, wenn nur wenige Generationen darzustellen sind. Eine Liste von vielen Generationen wird man nach dem Prinzip der unterbrechenden Liste je nach Bedarf in einzelne Stämme, Linien, Äste, Zweige und Häuser teilen und diese dann nach dem Prinzip der fortlaufenden Liste darstellen.

    Stammreihe:
    Die Stammreihe bildet einen Ausschnitt aus der Stammtafel. Die Stammreihe bezeichnet die Abstammung im Mannesstamm, wobei für jede Generation nur das jeweilige Stammelternpaar angegeben wird.

    Stammtafel:
    Die Form und Anordnung der Stammtafel ist abhängig von der Zahl der in den einzelnen Generationen unterzubringenden Personen. Häufig wird aus Platzgründen lediglich ein Zahlenschema ohne genealogischen Text, der dann in Listenform beizufügen wäre, möglich sein. Von Laien wird die Stammtafel noch heute oft als "Stammbaum" bezeichnet, jedoch sind beide Darstellungsformen klar zu unterscheiden. Wie für die Ahnentafel ist auch für die Stammtafel eine kreisrunde Anordnung denkbar, bei welcher der Stammvater den Mittelpunkt bildet. Die Verzweigungen der Stammtafel werden "Stämme", "Äste" und "Zweige" genannt.
     

  • Standesämter
    gibt es in Deutschland seit etwa 1874. Alle Personenstandsdaten vor 1874 befinden sich in den so genannten Kirchenbüchern der jeweiligen Ortschaften. Die Standesämter verwalten seit 1875 das komplette Personenstandswesen in Deutschland. Dort befinden sich Geburts-, Heirats- und Sterbebücher.

    Bringt man Vor- und Nachfahrenforschung, Aszendenz und Deszendenz, Ahnen- und Stammtafel miteinander in Verbindung, so entstehen die so genannten Verwandtschafts- oder Sippschaftstafeln. Dabei ergibt sich aber schon bald eine so große Zahl von Personen, dass eine übersichtliche Darstellung unmöglich ist.
     

  • Taufe
    Zu den Gepflogenheiten bei Taufen: Die so genannte Not-Taufe wurde  im Hause durchgeführt, wenn das Kind nicht gesund und lebenstüchtig schien und man ihm womöglich nicht der Witterung aussetzen konnte. Damit die Seele des Kindes nicht ungetauft im Fegefeuer leiden musste, tat man dies bei kränklichen Kindern so schnell wie möglich - bevor sie eventuell starben. Zur Nottaufe ist jeder Christ berechtigt.
    Eine Taufe war früher ein großes Fest, wobei die Taufpaten eine wichtige Rolle spielten. Je reicher und angesehener diese waren, desto besser für den Täufling. Es gab Patengeschenke und diese Patenschaft wurde sehr gepflegt - es war unehrenhaft, sich nicht um sein Patenkind zu kümmern. Wenn es irgend ging, taufte man also in der Kirche. Wie viel Paten oder Gevattern jedes Kind bekam, hängt vom jeweiligen Zeitraum und der Gegend ab. Neulich erfuhr ich sogar, dass es beispielsweise in Halle ein Gesetz hierzu gegeben hat: "die hallische AGENDE", wonach "bei ehelichen Kindern damals 5 Paten oder Gevattern, bei unehelichen sieben üblich waren.

     

  • uxor
    Ehefrau
     

  • VERWANDTSCHAFT
     (juristisch (BGB § 1589) und genetische; gerade Linie, Seitenlinie )

  • Bei der Verwandtschaft zweier Personen über eine Ahnengemein-schaft (Einzelahn oder Paar) handelt es sich ja immer um eine sog. Seitenverwandtschaft durch eine Geschwisterverzweigung. Solche Verwandte sind juristisch und genealogisch definiert als: Verwandte, die von demselben Dritten (von demselben Erzeuger) abstammen.
    (BGB § 1589: Verwandtschaft: Personen, deren eine von der anderen abstammt, sind in gerader Linie verwandt.
    Personen, die nicht in gerader Linie verwandt sind, aber von derselben dritten Person abstammen, sind in der Seitenlinie verwandt.
     
  • Vorfahren-Nummerierung nach Sosa-Stradonitz
    Die Nummerierung der Vorfahren nach Sosa-Stradonitz hat sich bewährt und ist heute allgemein üblich. Sie wurde zum ersten Mal im Jahre 1676 von dem spanischen Familienforscher Hieronymus de Sosa und später von Stephan Kekulé von Stradonitz verwendet, der sie 1898 populär machte.

  • Das Prinzip dieses Nummerierungs-Verfahrens ist einfach: Der Proband , das heißt die Ausgangsperson einer Stammtafel, wird mit Nummer 1 bezeichnet. In der Generation der Eltern erhält der Vater die Nummer 2 und die Mutter die Nummer 3. In der nächsten Generation, der Generation der Großeltern, erhält der Großvater väterlicherseits die Nummer 4 und die Großmutter die Nummer 5, der Großvater mütterlicherseits erhält die Nummer 6 und die Großmutter mütterlicherseits erhält die Nummer 7.

  • Die Nummer jedes Vaters ist immer das Doppelte der Nummer seines Kindes. Die Nummer jeder Mutter ist immer das Doppelte der Nummer ihres Kindes + 1.

  • Alle männlichen Vorfahren (Vater, Großväter, Urgroßväter usw.) erhalten gerade Nummern, die weiblichen Vorfahren (Mutter, Großmütter, Urgroßmütter usw.) erhalten ungerade Nummern, jedes Ahnenpaar erhält zwei nebeneinander liegende Nummern. Die Ahnenziffern für die Personen einer Ahnenreihe ergeben sich durch die von Generation zu Generation zu wiederholende Verdoppelung der Ausgangsziffer, z.B. für die Stammreihe der Mutter (3) die Nummern 6, 12, 24 usw. Die Nummern 4, 8, 16 usw. der väterlichen Stammreihe zeigen zusätzlich die Gesamtzahl der der jeweiligen Generation angehörenden Personen an.
     

  • Vulgo
    im Volksmund, allgemein genannt, umgangssprachlich.
     

  • Verwandtschaftsbezeichnungen:
    Die beiden Tabellen sind im Prinzip gleich, nur die direkte Elternlinie ist etwas anders angeordnet. Die Angabe "1. Grades" wird normalerweise weggelassen. Die Grad-Bezeichnungen sind logisch aufgebaut: Für Generationen unterhalb der eigenen (Kinder, Enkel etc.) bleibt die Gradzahl für die jeweiligen Kinder gleich. Für höhere Generationen (Eltern, Großeltern usw.) nimmt die Gradbezeichnung immer um 1 ab, wodurch man automatisch auf den gemeinsamen Vorfahren kommt. Das einzig Schwierige ist der Übergang der Gradbezeichnungen in der eigenen Generation.

    Die Gradangaben in den Bezeichnungen haben nichts mit dem Verwandtschaftsgrad zwischen den beiden Personen zu tun. Die Verwandtschaftsgrade werden je nach System unterschiedlich berechnet und sind immer deutlich höher, als die Grandangaben in den Bezeichnungen.

 

 

 

 

Ur-Urgroßvater

Ur-Urgroßmutter

 

 

 

Urgroßvater

Urgroßmutter

Urgroßonkel 1.°

Urgroßtante  1.°

 

 

Großvater

Großmutter

Großonkel 1.°

Großtante 1.°

Großonkel 2.°

Großtante  2.°

 

Vater

Mutter

Onkel 1.°

Tante 1.°

Onkel 2.°

Tante 2.°

Onkel 3.°

Tante 3.°

   Proband

***ICH***

Bruder

Schwester

Cousin/Vetter 1.°

Cousine/Base 1.°

Cousin/Vetter 2.°

Cousine/Base 2.°

Cousin/Vetter 3.°

Cousine/Base 3.°

KKind

Neffe 1.°

Nichte 1.°

Neffe 2.°

Nichte 2.°

Neffe 3.°

Nichte 3.°

Neffe 4.°

Nichte 4.°

    Großkind

EEnkel/Enkelin

Großneffe 1.°

Großnichte 1.°

Großneffe 2.°

Großnichte 2.°

Großneffe 3.°

Großnichte 3.°

Großneffe 4.°

Großnichte 4.°

    Urgroßkind

    Ur- Uenkel/Urenkelin

Urgroßneffe 1.°

Urgroßnichte 1.°

Urgroßneffe 2.°

Urgroßnichte 2.°

Urgroßneffe 3.°

Urgroßnichte 3.°

Urgroßneffe 4.°

Urgroßnichte 4.°

 

Ur-Urgroßvater

Ur-Urgroßmutter

 

Urgroßvater

Urgroßmutter

Urgroßonkel 1.°

Urgroßtante  1.°

Großvater

Großmutter

Großonkel 1.°

Großtante 1.°

Großonkel 2.°

Großtante  2.°

Vater

Mutter

Onkel 1.°

Tante 1.°

Onkel 2.°

Tante 2.°

Onkel 3.°

Tante 3.°

Proband

***ICH***

Bruder

Schwester

Cousin/Vetter 1.°

Cousine/Base

1.°

Cousin/Vetter 2.°

Cousine/Base 2.°

Cousin/Vetter 3.°

Cousine/Base 3.°

Kind

Neffe 1.°

Nichte 1.°

Neffe 2.°

Nichte 2.°

Neffe 3.°

Nichte 3.°

Neffe 4.°

Nichte 4.°

Großkind

Enkel/Enkelin

Großneffe 1.°

Großnichte 1.°

Großneffe 2.°

Großnichte 2.°

Großneffe 3.°

Großnichte 3.°

Großneffe 4.°

Großnichte 4.°

Urgroßkind

Urenkel/Urenkelin

Urgroßneffe 1.°

Urgroßnichte 1.°

Urgroßneffe 2.°

Urgroßnichte 2.°

Urgroßneffe 3.°

Urgroßnichte 3.°

Urgroßneffe 4.°

Urgroßnichte 4.°

  • WAST
    »www.dd-wast.de« kommen Sie auf die Website der "Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht", kurz WAST.
     

  • Zeichen:
    Q
    - der Kreis mit einem Punkt in der Mitte :
    ist eigentlich ein Kreis mit einem kleinen Querstrich darin, ein großes griechisches TH (Theta) als Abkürzung für THEOS = Gott. Insofern wird es bei den Wochentagen als Zeichen für Sonntag, den "Tag des Herrn" verwendet. Aber es wird auch oft bei Namen als Abkürzung für Gott- verwendet: O-fried = Gottfried,

    X genauso wie ein großes X:
    für ein griechisches Chi steht, und als Abkürzung für CHRIST(OS)) verwendet wird, z.B. wie: Xtian = Christian.

    Zeitangaben/Terminbezeichnungen:

    Bartholomä: 24. August

    Georgi: 23. April

    Jacobi: 25. Juli

    Johanni: 24. Juni 

    Martini: 11. November

    Michaeli: 29. September

    Samhain:  31. Oktober

    Der Zeitpunkt für die Feier von Samhain ist an sich gleitend: Wenn die Sonne fünfzehn Grad im Zeichen Skorpion durchläuft, ist es soweit.
    Samhain ist erfüllt von den Geistern der Toten, von Hexen und auch Dämonen, da die Tore geöffnet sind...
    Deshalb werden am Vorabend zu Samhain auf den Hügeln Feuer gemacht, mit Feueropfer von Getreide, um Geister, Hexen und Dämonen abzuschrecken.
    Auch der Brauch, vor den Häusern Speisen und Getränke aufzustellen  - um die Geister freundlich zu stimmen, rührt daher. Damit sie an Haus, Hof, Mensch und Vieh keinen Schaden anrichten.
    Und der Brauch, Gesichter und Fratzen in Rüben (später Kürbisse) zu schneiden, rührt daher, dass man den Geistern vormachen wollte, dass hier schon arme Geister wohnen - und sie weiterziehen.
    Und um die Geister der Toten sicher durch die irdische Welt zu geleiten, stellten die Kelten Lichter in ihre Fenster.
    Und: Samhain ist der Abend für Orakel und den Blick in die Zukunft.
    Also wurde versucht herauszufinden, wem was bevorstehen sollte.
    Man glaubte, dass die Toten an diesem Abend die Erlaubnis hätten, an den Ort ihres früheren Lebens zurückzukehren. Und da es sich aufgrund dessen natürlich größtenteils um hoch verehrte Ahnen handelte, standen die Lebenden dem Ereignis mit etwas gemischten Gefühlen gegenüber - mit Achtung und mit Scheu.
    Grundsätzlich hatten die Kelten ein recht unbefangenes Verhältnis zum Tod - man fürchtete weder das Sterben noch die Verstorbenen, aber da viel Unerklärliches damit verbunden war, blieb doch eine gewisse Scheu.
    Man begab sich trotz des Festtages früh zu Bett, um die Stuben den Besuchern zu überlassen. Und wer ein Geräusch hörte, ging dem besser nicht nach, denn nicht allzu selten waren Neugierige ganz einfach in den anderen Welten verschwunden.
    Verschwunden nicht deshalb, weil sie den Toten zum Opfer gefallen waren, sondern weil sie - begünstigt durch die Nähe der Verstorbenen - im brüchigen Zeitengefüge auf der falschen Seite gelandet waren ...
    Die moderne Idee, sich an Samhain/Halloween zu verkleiden, kann daher kommen:
    Man kann von einer gewissen gegenseitigen Achtung der Lebenden und Toten füreinander ausgehen (es sind schließlich zumeist Verwandte), auch wenn ein Zusammentreffen vermieden wurde.
    Für das Verkleiden gibt es wesentlich einfachere Erklärungen, vor allem diejenige, dass man weniger Scheu vor etwas haben muss, in dessen Haut man schon einmal gesteckt hat bzw. erfolgt durch das Nachmachen auch eine gewisse Verniedlichung. In jedem Fall steckt im Verkleiden sicherlich mehr Offensiv-Strategie als blanke Angst.

    Philipp und Jacob: also 24. April bis 01. Mai

    Walpurgis: 1. Mai

    zwölfte Woche vor Jacobi: bis um den 5. Mai

    Als Quelle diente das "Taschenbuch der Zeitrechnung" von Grotefend und der Kalender von 1849.